Breitband-Internet: Hoffnung für weiße Flecken in Ostbayern

Breitband-Internet ist bequem, wird immer günstiger, ist in Deutschland allerdings längst nicht überall verfügbar. Für die weißen Flecken auf der Landkarte bot sich bislang lediglich DSL per Satellit an, was im Vergleich zu DSL jedoch meist teurer und nicht so komfortabel ist. Televersa will nun auch entlegene Flecken mit Breitband-Internet versorgen - per Funk.

Internet per Funk (Wimax) könnte die Lösung für Anwender sein, die bislang noch nicht mit DSL versorgt sind. Der Vorteil für Anwender: Unkomplizierte Einrichtung und gleiche Geschwindigkeiten wie bei der Telekom & Co., der Vorteil für Anbieter: kein Aufbuddeln von Straßen und daher relativ günstige Errichtung der nötigen Infrastruktur.

Das bayerische Unternehmen Televersa hat nun bekannt gegeben, im Juni/Juli 2006 in Ostbayern ein Breitbandangebot per Funk zu starten. Aus technologischer Sicht kommen dabei Wimax und Wireless Local Loop (WLL) zum Einsatz. Beachtlich ist dabei die Größe des Startgebiets, klotzen statt kleckern ist angesagt. Das Gebiet in Ostbayern umfasst 20.000 Quadratkilometer, reicht im Norden bis Schwandorf, im Süden bis Freilassing, im Westen bis Freising und im Osten bis Freyung-Grafenau. In diesem Gebiet leben laut Televersa rund 2,5 Millionen Menschen.

Mit dem neuen Breitbandangebot sollen 95 Prozent aller Haushalte und Unternehmen der Region erreicht werden können, mit DSL werden laut Televersa 60 Prozent abgedeckt. Die Installation des Produkts soll für Endanwender nicht komplizierter sein als bei einem DSL-Anschluss. An Stelle von Splitter, Modem und Router wird ein Funkmodem eingesetzt. Ähnlich wie bei den DSL-Anbietern sollen auch bei Televersa verschiedene Tarifpakete zur Wahl stehen. Nicht bekannt sind bislang die möglichen Geschwindigkeiten und vor allem die Preisstruktur der Angebote. Laut Unternehmen sollen Letztere allerdings immer rund 20 Prozent unterhalb der Angebote großer Anbieter (bei vergleichbaren Eckdaten) liegen - man darf also gespannt sein.

Zu den weiteren Eckdaten des Televersa-Angebots gehören laut Unternehmen Abhörsicherheit (da auf der Funkstrecke automatisch verschlüsselt wird), hohe Verfügbarkeit (99,99 Prozent) sowie niedrige Strahlung (zehn Mal weniger Strahlung als Mobilfunk).

Neben dem reinen Internet-Zugang soll das Angebot für Privatkunden auch VoIP (inklusive Rufnummernmitnahme) umfassen. Künftig geplant sind zudem Angebote wie Internet-TV, Video-on-Demand und weitere Dienste. (PC-Welt/mja)