Breitband: EU mit mehr Wachstum als die USA

Einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der EU-Kommission zufolge stieg die Anzahl der Menschen und Unternehmen, die über einen schnellen Internetzugang verfügen, in Europa bis letzten Januar um über 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Das schnellste Wachstum sei in den Ländern zu verzeichnen, in denen es einen Wettbewerb alternativer Netze und eine Auswahl zwischen unterschiedlichen Betreibern gab, durch die auch die Preise gesunken sind. "Besonders in einigen großen Mitgliedstaaten wie Frankreich und Italien haben wir beeindruckende Zuwachsraten gesehen. Nun dürfen wir nicht an Schwung verlieren, besonders wenn es um die Schaffung wettbewerbsorientierter Märkte und um ein günstiges rechtliches Umfeld für Investitionen geht", meint Erkki Liikanen, der für die Informationsgesellschaft und Unternehmen verantwortliche europäische Kommissar.

Etwa sechs Prozent der Bürger sollen das Internet inzwischen über einen Breitbandanschluss nutzen. Am stärksten fiele das Wachstum allerdings in den Ballungsräumen aus und wurde selbst dort trotz beachtlicher Zuwachsraten von einigen unserer Konkurrenten wie Südkorea oder Kanada noch übertroffen. Die Geschwindigkeit, mit der sich die Breitbandnutzung ausbreite, hänge von der Ausprägung des Wettbewerbs in den verschiedenen Mitgliedstaaten ab, insbesondere vom Vorhandensein anderer Netze, zum Beispiel von Fernsehkabelnetzen, und von den verlangten Preisen.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die nationalen Strategien im Laufe des Jahres 2005 weiter überarbeitet werden müssen und dabei sowohl neue Wege der Bereitstellung schneller Internetzugänge als auch die Erfahrungen und Beispiele aus anderen Ländern zu berücksichtigen sein werden. (mst/uba)