Borland JBuilder 4 noch im Herbst

Während der derzeit laufenden Borland Entwicklerkonferenz in San Diego präsentierte das zentrale JBuilder-Team die wichtigsten Neuerungen in diversen Life-Demos. Wie bereits JBuilder 3.5 ist auch JBuilder 4 100 Prozent Java-konform, läuft damit theoretisch auf jeder JDK 1.3-Plattform und soll zunächst für Windows, Linux und Solaris zertifiziert werden.

Glaubt man den inoffiziellen Gerüchten, so soll die nächste JBuilder-Version 4 von Borland/Inprise bereits im Spätherbst fertiggestellt sein. Je nach Fortschritt bei Apple könnte dann die MacOS-10-Version zügig (Anfang 2001) folgen. Hierzu JBuilder-Chefentwickler Blake Stone: "Wir haben hier den seltenen Fall, dass wir eine Produktionsapplikation auf einer Pre-Beta eines Betriebssystems laufen lassen". Für die MacOS-Version (Codename "Aqua") sei im Vergleich zur Produktionsversion des JBuilder 3.5 keine einzige Zeile des Codes verändert worden.

Von der Mac-Version verspricht sich Stone einen spürbaren Schub auch für Java: "Apple möchte mit dem System auf Mach- und BSD-Basis zu der Java-Plattform schlechthin werden".

Zu den wichtigsten Neuerungen - während der Veranstaltung sehr positiv aufgenommen - gehört ohne Zweifel die Hinzunahme spezifischer Tools für die Team-Entwicklung. So kommt die nächste Version mit einem standardmäßig integrierten Support der Open-Source-Versionsverwaltung CVS. Mit den Herstellern kommerzieller Systeme verhandele man derzeit, um weitere Optionen anbieten zu können. JBuilder 4 verwaltet beliebig viele Quellcodevarianten, Backups und zeigt in einer History die Veränderungen an, auf die man bei Bedarf zurückgehen kann. Auch ein Vergleich der Hauptspeicherversion zu einer abgespeicherten Version ist möglich.

Der Debugger wird Servelts noch besser als bisher unterstützen und erlaubt das schrittweise Debugging innerhalb von JSP-Sequenzen (Java Server Pages), wobei auch Code Insight "mitspielt". Borland möchte dann auch die Servlet-Engine Tomcat der Apache Group direkt unterstützen. Da man mit JBuilder 4 auch die Hotspot-Technolgie des JDK 1.3 einsetzt, soll die Performance des Produktes im Vergleich zu JBuilder 3.5 nochmals spürbar zunehmen. In den Demos wurde deutlich, dass die Entwickler mit unzähligen Verbesserungen im Detail wie eine wesentlich verbesserte Package-Verwaltung oder die spürbar erweiterte Code-Insight-Option JBuilder einen spürbaren Schritt nach vorne bringen. (Jürgen Fey/fkh)