Deutsche Firmen misstrauen US-Konkurrenz

Blauäugigkeit beim Datenschutz

Unnötige Kosten

Treiber für proaktive Initiativen in diesem Bereich sind laut Freeform Dynamics die zurzeit vorhandene und wachsende Unübersichtlichkeit beim Data Storage und die vermeidbaren Kosten. Diese entstünden zum einen dadurch, dass User durch Störfälle, Datenverluste und fehlende Auffindbarkeit von der Arbeit abgehalten werden. Zum anderen könnte die IT durch automatisierte Lösungen entlastet und so produktiver tätig werden. "Wenn man die Stunden addiert, die mit nicht wertschöpfenden Tätigkeiten verbracht werden, kommt man auf Opportunitätskosten in beträchtlicher Höhe", heißt es im Papier.

Anschaulich macht den zentralen Gedanken der Freeform-Analysten ein Vergleich: Oftmals würden Ausgaben für Datenschutz ähnlich betrachtet wie jene für Versicherungen - als unvermeidbare Kosten zum Abfedern von Risiken. Freeform Dynamics wendet dagegen ein, dass Versicherungen nur für Ausnahmesituationen da sind, die hoffentlich nicht eintreten. Datensicherheitsmaßnahmen hingegen seien für häufig auftretende Schadens- und Problemlagen nötig, und deshalb erfordern sie mehr als das bloße Überweisen von Versicherungsprämien. Nachdrücklich empfohlen wird deshalb, dass Business und IT gemeinsam einen proaktiven und kostensenkenden Ansatz für das eigene Unternehmen entwickeln.

Weil Datendiebstahl häufig von aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern begangen wird, bauen laut Ernst & Young fast 90 Prozent der deutschen Firmen Geheimhaltungsklauseln in Arbeitsverträge ein. 58 Prozent versuchen, die Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu stärken. Die Hälfte der Firmen setzt zudem auf Sensibilisierung.

"Einsicht bei den Mitarbeitern und die Identifikation mit dem Arbeitgeber sind ein gutes Fundament für die Datensicherheit", kommentiert Experte Meseke. "Allerdings fehlen noch wichtige Bausteine zu einer effizienten Prävention - allen voran eine Whistleblowing-Hotline." Eine anonyme Anlaufstation für Mitarbeiter, die illegale Vorgänge am Arbeitsplatz beobachten, gibt es bislang nur bei 6 Prozent der Unternehmen.