Mittelstand trotzt Trend

Blade-Monokultur nicht realistisch

Die Vorteile von Blade-Systemen sind unbestreitbar: Sie benötigen weniger Platz, bieten höheres Konsolidierungspotenzial, verwenden Energie effizient und bieten Vorteile bei der Virtualisierung. Trotzdem sind Tower-Server im Mittelstand und in Filialkonzepten nicht wegzudenken.

„Die Server-Landschaft ist im Umbruch. Die klassischen Rack-Server werden stark durch Blade-Server ersetzt“, sagt Jörg Dehnen, Brand Manager System x und BladeCenter bei IBM Deutschland. „Dafür gibt es vielfältige Gründe wie Energieeffizienz, vereinfachtes Systemmanagement, TCO-Betrachtungen, Ausfallsicherheitsüberlegungen und das Thema RZ-Density.“ Eine Blade-Monokultur werde es aber wohl nicht geben: „Blades sind aber nicht das Allheilmittel“, sagt Dehnen, „nach wie vor wird es ein begrenztes Kundensegment für Tower-Server geben, die im SMB-Markt, aber auch in Filialkonzepten ihre Existenzberechtigung behalten.“

Von der schwächelnden Wirtschaft bleibt auch der Markt für Blade-Systeme nicht verschont. Verglichen mit den dramatischen Einbrüchen im Server-Geschäft schlagen sich die Blade-Systeme allerdings vergleichsweise gut: Während der Gesamtumsatz im Server-Segment nach Angaben der Marktforscher von im letzten Quartal weltweit um rund 30 Prozent eingebrochen ist, kommen Blade-Systeme mit einem Rückgang von etwa 12 Prozent davon.

Schon in den letzten Jahren hatten Blade-Server die Rack- und Tower-Systeme hinter sich gelassen. Nach Angaben von Gartner lagen sie mit jährlichen Wachstumsraten von 18 Prozent deutlich an der Spitze. Besonders wenn es um Konsolidierungsprojekte in Rechenzentrum ging, entschieden sich die IT-Verantwortlichen immer häufiger für die Leistungsdichte kompakter Blade-Systemen. Nach einer Gartner-Umfrage unter IT-Entscheidern aus Dezember 2008 hatten bereits 78 Prozent der Befragten Blade-Systeme im Einsatz oder planten deren Anschaffung. Nach Einschätzung der Marktforschern von IDC wird bis 2010 jeder vierte Server ein Blade-System sein.