Digitale Währungen

Bitcoin Börse leitet neue Transparenzmaßnahmen ein

Um Vertrauen der Kunden in seine Tauschbörse, sowie in die digitale Währung Bitcoins, wieder herzustellen, hat eine große Bitcoin-Plattform sich nun einer Wirtschaftsprüfung unterzogen.

Besitzer der Kryptowährung Bitcoins auf einer der größten deutschen Tauschplattformen, bitcoin.de, erhielten in den vergangenen Tagen eine E-Mail mit ihrem Kontostand. Hintergrund ist wohl die Zusammenarbeit mit der Essener Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RLT IT- und Systemprüfung GmbH. Die Trader werden dazu aufgefordert bei fehlerhaften Kontoständen binnen zwei Wochen zu widersprechen. Wer möchte, so die Bitcoin Deutschland AG, kann sich nach dem Verfahren das Ergebnis online ansehen.

Die digitale Währung "Bitcoin" ist für viele Menschen noch ein Buch mit sieben Siegeln.
Die digitale Währung "Bitcoin" ist für viele Menschen noch ein Buch mit sieben Siegeln.
Foto: ulifunke.com / bitcoin.de

Das Prüfverfahren soll transparent machen, dass die Bitcoin Deutschland AG über ausreichende Bitcoin-Bestände verfügt, um die Ansprüche der Kunden zu erfüllen. Während größere Tauschbörsen wie etwa MT Gox nach zahlreichen Hackerangriffen geschlossen wurden, sieht in der Bundesrepublik die Lage etwas besser aus. Zum einen interessieren sich deutsche Steuerbehörden für die digitale Währung und zum anderen ist die EliteeinheitGSG-9 der Polizei in einem Bitcoin-Hacking Fall bereits im Dezember 2013 im Namen deutscher Bitcoins-Besitzer tätig geworden.

Die neue Maßnahme zielt auch darauf ab, Vertrauen in Bitcoins zu stärken, welches nach heftigen Kursschwankungen als geschwächt gilt. Sowohl die Bundesbank als auch die BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) haben bereits mehrmals zum Thema Stellung bezogen und die Währung zunächst im deutschen Raum als Finanzinstrument im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG) eingestuft.

Kursprognosen sind schwierig

Bitcoins können durch hochkomplexe Rechenleistungen generiert werden. Digitale Währungen haben theoretisch große Vorteile, etwa eine Reduktion der Transaktionskosten bei Online-Zahlungen und -Transaktionen, dadurch dass keine Bank benötigt wird. Ohne Vertrauen der Kunden werden es Bitcoins jedoch schwer haben sich sowohl als Online-Zahlungsmittel, als auch als Anlageinstrument, bei der breiten Bevölkerung durchzusetzen. Diese Problematik wird durch die Anonymität der Bitcoin-Transaktionen verstärkt.

Der Bitcoin-Kurs auf bitcoin.de liegt derzeit bei ca. 368,38 Euro; zuvor hatten Bitcoins im Dezember 2013 Höchststände von über 700 Euro erreicht. Die einst tot geglaubte Währung hat sich seit dem ein wenig stabilisiert und ist von der Gesamtzahl auf 21 Millionen Stück limitiert; diese Anzahl wird voraussichtlich im Jahre 2033 erreicht. Laut einem Spiegel-Bericht im August, soll Ebay bereits über die Einführung von Bitcoins als Zahlungsmittel verhandeln, was der Währung neuen Schwung verleihen würde.

Die Zukunft von Bitcoins bleibt also spannend. (bw)