Eigene Stimme gewinnt als "Ausweis" immer mehr an Bedeutung

Biometrische Identifikation: Fingerabdruck nicht genug

Rund eine Milliarde Dollar investiert Medienberichten zufolge das amerikanische FBI in eine neue Generation biometrischer Überwachungs- und Management-Systeme. Fingerabdrücke alleine, so die Argumentation, reichten zur sicheren Identifikation von Personen nicht mehr aus.

Dabei geht es nach FBI-Angaben nicht darum, Daten von mehr Personen abzuspeichern, sondern von den gespeicherten Personen zusätzliche Informationen abzulegen, sodass Abfragen schneller und sicherer erfolgen können", erläutert Thomas Bush, verantwortlich für Information Services beim FBI, nach einem Bericht der Computerzeitung. Demnach wird unter der Federführung des Rüstungs- und Technologiekonzerns Lockheed-Martin die Next Generation Identification (NGI) über viele neue Datenstrukturen und Abfrage-Prozeduren verfügen.

Mit einem Dienst namens VoiceIdent hat die Deutsche Telekom ein System entwickelt, mit dem sich Nutzer anhand der eigenen Stimme authentifizieren können. Das Programm erlaubt den Zugriff auf verschiedene Funktionen dank Stimmerkennung, die Eingabe von Passwörtern wird überflüssig. Die Stimme wird als Datensatz erfasst und dient in Zukunft als Schlüssel beispielsweise für Online-Banking oder Bestellungen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). hat die Zuverlässigkeit von VoiceIdent bestätigt und für den Authentifizierungsdienst ein Sicherheitszertifikat ausgestellt. "Der wesentliche Vorteil biometrischer Daten ist der Sicherheitsfaktor: PINs, TANs, Passwörter und sonstige Codes kann ich vergessen, verlegen oder sie können gestohlen wedren, die eigene Stimme nicht", sagt Bernhard Steimel, Sprecher der Voice Days. Fremde "Sprachabdrücke", die versuchen, das System zu überlisten, würden beim Stimmabgleich mit bereits hinterlegten Stimmmustern abgewiesen.

Verglichen mit anderen Authentifizierungsverfahren auf biometrischer Grundlage bietet die Stimmerkennung laut Deutscher Telekom eine sehr große Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Hinzu komme eine ausgeprägte Anwenderfreundlichkeit: Das Verfahren lasse sich sehr einfach und anwenderfreundlich über jedes Telefon nutzen, ob vom Festnetz oder mit dem Mobiltelefon. Auch der Hardware-Aufwand ist nach Ansicht von Bernhard Steimel geringer als beispielsweise bei anderen biometrischen Erfassungssystemen: Finger oder Iris müssten mit speziellen Geräten gescannt werden. Die Stimmerkennungssoftware arbeite mit den bereits in Computern und Telefonsystemen integrierten Sensoren. (pte/mje)