Bill Gates will alles und überall

Software-to-Software

Nicht Peer-to-peer heißt laut Gates die kommende IT-Strategie, sondern Software-to-Software: Ein intelligenter Datenaustausch zwischen Endgeräten vom Handy bis zum Server-Cluster. Dabei soll XML als Steuermechanismus auf jedem System im Rahmen seiner Möglichkeiten den optimalen Präsentationsmodus garantieren. Das Zusammenstellen der notwendigen Informationen aus dem Web übernehmen in diesem Konzept neuartige Applikationen, zu deren Entwicklung die Programmiersprache C# (sprich: see sharp) dienen soll.

Für den Server-Bereich propagiert Gates eher Evolution denn Revolution: Clustering, Scalability und Manageability lauten hier seine Forderungen. Nicht von Null auf Hundert, lediglich von 32 auf 64 will Microsoft hier im nächsten Jahr beschleunigen. Das betrifft sowohl die Architektur - von 32-Bit auf IA-64 - als auch die Anzahl der Prozessoren je Maschine. Erst eine Woche vor Gates Keynote hatte erstmals Dell auf der Münchner Systems einen Server mit vier Itanium-Prozessoren unter Microsofts Whistler demonstriert.

Der Client der nächsten Generation jedoch wird - will man Gates Ausführungen Glauben schenken - weder soft- noch hardwareseitig viel mit den heutigen Systemen gemein haben. Gates ist dabei jedoch auch klar, dass klassische PCs heute und in naher Zukunft noch den Löwenanteil der installierten Plattformen darstellen, wenn es darum geht, im Büro oder zu Hause zu arbeiten. Für seine .NET-Strategie sieht Gates jedoch eine Vielzahl weiterer Geräteklassen als potenzielle Endgeräte zur Nutzung von verteilten Inhalten auf dem Client und aus dem Netz.