Bildschirme aus der Ferne

Kostet nichts, taugt wenig

Eine weitere Alternative bildet der Aufbau von Zugriffsnetzen in Eigenregie, bei dem bestehende Hardware mit Software läuft, die das Betriebssystem anbietet. Hier ist in erster Linie der Remote-Access-Service (RAS) beziehungsweise seine Spielart Routing-Remote-Access-Service (RRAS) von Microsoft zu nennen. Eindeutiger Vorteil dieses Modells ist der Preis: Der "Steelhead" genannte Router wird von Microsoft derzeit kostenlos angeboten und in der Betriebssystemversion NT 5.0 integriert. Aber was nichts kostet, muß nicht unbedingt etwas taugen. Zwar schließt der RAS einen Call-back ein, doch wer versucht, Gebühren zu sparen, muß auf API-Anpassungen des Hardwareherstellers zurückgreifen. Von den im professionellen Umfeld wichtigen Anforderungen Zugriffssicherheit, Tunneling für den Aufbau standardisierter Netze und Verschlüsselung mit standardisierten Protokollen ganz zu schweigen. Der Hinweis, daß nur Windows-95- und -NT-Rechner in den Genuß des RAS kommen, schränkt die potentielle Kundschaft noch weiter ein.

Ganz anders dagegen positioniert der Hersteller Citrix die Remote-Access-Software "Winframe", die wir in der Version 1.7 getestet haben. Hinter diesem Produkt verbirgt sich ein eigenes Betriebssystem, das auf Windows NT 3.5.1 aufsetzt. So gleicht der Installationsvorgang dem Einrichten eines Betriebssystems: Zuerst bereiten drei Disketten die Hardwareerkennung vor, während von der CD-ROM die weiteren Dateien überspielt werden. Für die Errichtung des Servers müssen SCSI-Adapter, Netzwerkkarte und Drucker eingegeben werden. Schließlich fügt die boot.ini den Aufruf des Remote-Access-Servers hinzu.