Bildmanipulation: Forensik hinkt hinterher

Forscher der TU Dresden hinterfragen die Praxistauglichkeit von forensischen Werkzeugen zur Erkennung von Bildmanipulationen.

In letzter Zeit gewinnt die digitale Bildforensik an wissenschaftlichem Interesse, teilt die TU Dresden mit. Dabei handelt es sich um Techniken, mit denen der Ursprung digitaler Bilder bestimmt und Manipulationen erkannt werden können. Die Entwicklung von Methoden, mit denen überprüft werden kann, ob digitale Medien echt sind, steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Bisherige forensische Verfahren erlauben eine zuverlässige Unterscheidung zwischen echten und gefälschten Bildern lediglich unter definierten Testbedingungen.

Wie die Mitarbeiter an der Professur für Datenschutz und Datensicherheit zeigen konnten, scheitern bisherige Verfahren im praktischen Einsatz im Falle eines umsichtigen Fälschers. Sie haben sich daher zum Ziel gesetzt, forensische Verfahren für die Praxis zu schaffen.

Die Medieninformatiker Thomas Gloe und Antje Winkler haben ein Verfahren zur Identifikation von Digitalkameras untersucht. Jede Kamera hinterlässt eine Art Fingerabdruck im aufgenommenen digitalen Bild. Er kann mittels eines Rauschfilters aus dem Bild extrahiert und so für die Bestimmung des Bildursprungs genutzt werden. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass sich dieser Fingerabdruck aus einem digitalen Bild leicht entfernen lässt. Dem Bild kann zudem einfach der Fingerabdruck einer anderen Kamera aufgebracht werden.

Matthias Kirchner und Rainer Böhme von der gleichen Professur haben ein Verfahren zur Erkennung von Manipulationen an digitalen Bildern erforscht. Bei Größenänderungen, Drehungen oder Verzerrungen entstehen im Bild unnatürliche Abhängigkeiten zwischen einzelnen Pixeln. Eine Messung dieser Abhängigkeiten macht Bildfälschungen erkennbar. Die zuverlässige Aufdeckung kann jedoch mit einer von den Wissenschaftlern entwickelten Methode umgangen werden. Ihre Untersuchungen zeigen, dass aktuelle forensische Methoden bereits mit vergleichsweise einfachen Mitteln ausgehebelt werden können.

Das Team wird die Ergebnisse auf der internationalen Konferenz ACM Multimedia vorstellen. Sie findet vom 24. bis 29.9. in Augsburg statt. (dsc)

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