Bezahlen im Internet

Mit dem Vormarsch kostenpflichtiger Internet-Inhalte erleben auch die Anbieter von E-Payment-Systemen einen Höhenflug. Doch von den zahlreichen digitalen Bezahlsystemen sind nur wenige wirklich erfolgreich.

Egal ob Spiegel, FAZ, Stiftung Warentest oder tecChannel - für immer mehr Internet-Inhalte gilt die Devise "Content gegen Cash". Die IT-Krise und die Werbeflaute zwingen Verlage und andere Content-Anbieter dazu, für die bereitgestellten Inhalte Geld zu verlangen. Die Abneigung der Kundschaft, für bislang kostenlose Inhalte zu zahlen, scheint dabei das geringste Problem zu sein. Hier ist in letzter Zeit wohl zumindest teilweise ein Meinungsumschwung erfolgt. Das weitaus größere Problem aber ist: Wie kommt der Internet-Anbieter an sein Geld? Denn noch immer fehlt ein weit verbreitetes Payment-System, das es Kunden und Anbietern leicht macht, via Internet Geld zu transferieren.

Klar ist, welche Eigenschaften ein digitales Bezahlsystem haben sollte. Als Endnutzer erwartet man einfache Handhabung, Anonymität beim Bezahlen und vor allem Sicherheit gegen Missbrauch durch Dritte. Kommt die sofortige Verfügbarkeit ohne aufwendige Anmeldeprozedur noch hinzu und muss der Kunde keine zusätzliche Software installieren, so kommt man dem Idealtyp eines E-Payment-Systems schon ziemlich nahe.

Andere Prioritäten setzen naturgemäß die Warenanbieter und die Inkasso-Unternehmen. Für Händler sind an einem Payment-System geringe Gebühren und vor allem niedrige Zahlungsausfälle relevant, wie eine Umfrage der Universität Karlsruhe unter Online-Händlern erbrachte. Die Banken wiederum wünschen sich, dass das digitale Bezahlen an gängige und schon bestehende Zahlungsmittel wie Kredit- oder Geldkarte ankoppelt.