Betrugsvorwürfe gegen Xerox-Manager

Die US-Börsenaufsicht SEC erhebt schwere Vorwürfe gegen Kopiererhersteller Xerox, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel": Mit Hilfe von Wirtschaftsprüfer KPMG habe das Management die Investoren systematisch in die Irre geführt und Geld in die eigenen Taschen gewirtschaftet.

Laut ComputerPartner übt die SEC in der Klageschrift, die am Donnerstag (Ortszeit) bei einem New Yorker Gericht eingereicht wurde, ungewöhnlich scharfe Kritik an der Xerox-Führung. Das Management habe "Investoren in die Irre geführt und betrogen", heißt es in dem 39-seitigen Papier. Nach Erkenntnissen der Ermittler sei dazu über vier Jahre hinweg ein weit reichendes System von Bilanzierungstricks genutzt worden, das der Bereicherung der Topmanager diente.

Xerox hatte sich Anfang der Woche bereit erklärt, die geforderten zehn Millionen Dollar Strafe zu zahlen und seine Geschäftsergebnisse für die Jahre 1997 bis 2000 neu zu ermitteln. Es handelt sich nach SEC-Angaben um die bisher höchste Strafe für solche Verstöße. Der Xerox-Verwaltungsrat muss außerdem ein Untersuchungsgremium zur Überprüfung der Buchführungsmethoden des Unternehmens einrichten. Dies hat die SEC am Donnerstag in Washington mitgeteilt.

Bei den SEC-Vorwürfen geht es vor allem um die vorgezogene Verbuchung von Umsätzen für das Leasing sowie für Wartungs- und Finanzierungseinkünfte für verleaste Xerox-Geräte. Xerox konnte zwar den Wert der verleasten Geräte sofort verbuchen, doch hätten die Wartungs- und Finanzeinnahmen über die Laufzeit der Leasingverträge verrechnet werden müssen.

Stattdessen verbuchte der Kopiererhersteller mit Hilfe seiner Buchführungspraktiken die Einnahmen aus der Wartung und Finanzierung schneller als erlaubt. "Xerox hat seine Buchführung verwendet, um seine operativen Ergebnisse zu polieren und zu verzerren, statt sie genau zu beschreiben", erklärte Stephen Cutler, der SEC-Aufsichtsdirektor. (ComputerPartner/nie)