Bertelsmann beendet Rechtsstreit um Napster

Der Medienkonzern Bertelsmann hat seinen Rechtsstreit um die ehemalige File-Sharing-Plattform Napster nun endgültig beigelegt. Gekostet hat das rund 130 Millionen Dollar.

Wie am Wochenende in Washington bekannt wurde, soll der US-Branchenverband National Music Publishers Association (NMPA) 130 Mio. Dollar von Bertelsmann erhalten. Nach Zahlung dieser Summe erhebt die Organisation keine weiteren Forderungen mehr aus der Finanzierung der ehemaligen Tauschbörse Napster im Jahr 2000. Wird die Einigung zwischen den beiden Parteien nun noch durch ein US-Bundesgericht abgesegnet - wovon auszugehen ist - gilt der Urheberrechtsstreit als endgültig beendet.

"Zum jetzigen Zeitpunkt können wir den Fall nicht kommentieren. Auf der morgigen Halbjahreskonferenz sollen aber Einzelheiten zu der Einigung öffentlich bekannt gegeben werden", so Andreas Grafemeyer, Head of Communications bei Bertelsmann in Deutschland, auf Nachfrage von pressetext. Der Medienkonzern hatte zuvor bereits verschiedene Einigungen mit einzelnen Plattenlabels erzielt - darunter Universal Music, EMI und Warner. Insgesamt hat Bertelsmann für seine Beteiligung an Napster bereits rund 400 Mio. Dollar ausgeben müssen.

Im Jahr 2000 hatte der deutsche Konzern 85 Mio. Dollar in Napster investiert und den Versuch unternommen, daraus eine legale Tauschbörse zu machen. Allerdings scheiterten die Bemühungen und Napster ging im darauf folgenden Jahr offline. Der Software-Hersteller Roxio sicherte sich den Markennamen der Plattform und startete einen Neuversuch mit Napster. Mittlerweile läuft das Downloadportal als legaler Dienst und scheint sich langsam wieder nach oben zu entwickeln (pte/mja)