Bedrohliche Evolution: Virenangriffe auf PDAs und Handys

Meldungen von Viren und Würmern auf mobilen Geräten wie PDAs oder Handys häufen sich. Die bekannte Virenexpertin Alisa Shevchenko analysiert die rapide Evolution der mobilen Störenfriede.

Die mobilen Technologien zeigen einen generellen Trend in Richtung Integration. Die Welt der Mobiltelefone wird zunehmend intelligenter und nähert sich rasant den Möglichkeiten des Personal Computers an. Die neue Generation der Pocket PCs, Boardcomputer und Haushaltsgeräte kann inzwischen teilweise untereinander kommunizieren. Diese Entwicklungen zeigen den Beginn der Epoche der Smart Houses an - globale Netze unterschiedlicher Geräte, die miteinander im Datenaustausch stehen. Dieser erfolgt direkt über die mit „dualen Bits gesättigte Luft“, wie Vertreter des Cyberpunks zu sagen pflegen. Bedarf es überhaupt einer Erklärung, welche potenziellen Gefahren in diesen Innovationen auf die Anwender lauern und welche Möglichkeiten sie für Hacker eröffnen? Die Tatsache, dass wir noch weit entfernt von einer Welt sind, in der man für die Kontrolle von Maschinen keine weiteren Hilfsmittel als ein Laptop mit drahtloser Verbindung benötigt, sollte uns nicht in Sicherheit wiegen. Das Problem der Sicherheit mobiler Geräte ist bereits heute aktuell.

Auf den ersten Blick scheint das Virenproblem nur in Einzelfällen ein echtes Sicherheitsproblem der digitalen Endanwender zu sein. Die gesamte IT-Virologie beweist jedoch das Gegenteil: Im Zuge ihrer Entwicklung mutierten die Schadprogramme allmählich von unschuldigen Basteleien gelangweilter Programmierer und nach Selbstbestätigung suchender Studenten zu professioneller Malware, die häufig profitorientiert arbeitet. Die Grenze zwischen IT-Virologie und Netzsicherheit, Sicherheitslücken der Programme, Adware und kriminellen Strukturen ist heutzutage verwischt. Deshalb ist die Bedeutung der Virenforschung in punkto Sicherheit für die digitale Welt in keinster Weise zu unterschätzen.

Diese Analyse befasst sich mit den Bedrohungen mobiler Endgeräte durch Malware. Theoretisch sind sämtliche mobilen Technologien betroffen - praktisch jedoch sind vor allem Smartphones und Communicators bedroht, denn diese Gruppe der mobilen Geräte zieht die Virenschreiber besonders an. PDAs sind weit weniger betroffen, da sie seltener zum Austausch von potenziell infizierten Dateien eingesetzt werden. Das tatsächliche Ausmaß des Sicherheitsrisikos für mobile Geräte ist schwer zu beziffern, da diese Geräte noch nicht im großen Stil eingesetzt werden.