Bandspeicher-Technologie im Überblick

Sprachgebrauch

Wie die meisten IT-Industrien hat auch die Bandspeichersparte im Laufe der Jahre einige mehr oder weniger willkürliche sprachliche Unsitten angenommen. Zu den Ärgerlichsten zählt neben der Festlegung auf ein MByte gleich eine Million Byte die Angabe aller Kapazitätsdaten auf der Basis einer angenommenen Datenkompression.

Tatsächlich verfügen alle heutigen Bandlaufwerke über eine in Hardware implementierte Datenkompression. Mit welchem Verdichtungsfaktor diese arbeitet, hängt logischerweise stark von der Art und Struktur der zu speichernden Daten ab. Die industrielle Sprachregelung geht jedoch aus unerfindlichen Gründen von einer 2:1-Kompression aus und verdoppelt so fröhlich die Angaben für Kapazität, Schreibgeschwindigkeit und Datendurchsatz. Ein Hersteller, Sony, schießt mit einer Angabe aller Werte unter Annahme einer 2,6:1-Kompression den Vogel ab.

Das hat dazu geführt, dass die tatsächlich relevanten Angaben - jene auf Basis eines unkomprimierten Datenstroms - inzwischen extra mit dem Schlüsselwort "nativ" gekennzeichnet werden müssen. Diesem unschönen Usus wollen wir keinen Vorschub leisten: Alle entsprechenden Angaben in diesem Artikel beruhen auf unkomprimierten Daten, sind also "native" Werte.