Bakterien erzeugen Strom für Handy-Akkus

Studenten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben eine mikrobielle Brennstoffzelle (MFC) entwickelt, die ihre Energie aus Pflanzenabfällen gewinnen kann.

Damit könnten in Zukunft Handy-Akkus auch in entlegenen Regionen, in denen es keinen Stromanschluss gibt, geladen werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Experten haben immer wieder betont, dass Mobilfunk in Ländern der Ditten Welt ganz wesentlich für die wirtschaftliche Entwicklung sei. Viele der Projekte scheitern jedoch daran, dass kleine Dörfer nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sind.

Das MIT-Team hat für die Herstellung des ersten Prototyps einen Preis von 5.000 Dollar beim MADMEC-Wettbewerb gewonnen. Bei dem Wettbewerb, der von Dow-Chemicals gesponsert wurde, ging es darum, neue Möglichkeiten zur Stromherstellung zu entwickeln. BioVolt, so der Name des Prototypen, nutzt die Energie, die von Bakterien aus Zucker, Stärke und anderen organischen Materialien hergestellt wird. Das Potenzial solcher Brennstoffzellen sei groß und reiche von Kläranlagen, die Energie aus dem Klärschlamm bekommen, bis hin zum Betreiben von MP3-Playern oder aquatischen Robotern.

Sony hatte im August 2007 einen ähnlichen Brennstoffzellen-Prototypen vorgestellt, der auf Zuckerbasis läuft. Der Vorteil des neuen Systems ist, dass der "Treibstoff" weniger raffiniert sein kann als bei der Glukose-Batterie. Die Bakterien bei BioVolt verdauen die Zellulose des pflanzlichen Abfalls. "Gerade in ländlichen Gebieten gibt es jede Menge solcher Abfallstoffe", erklärt das Teammitglied Gerardo Jose la O'.