WLAN-Router

AVM Fritzbox 4020 im Test

Fritz OS 6.25 ist mit dabei

Die kleine Fritzbox läuft mit Fritz OS 6.25. Das Menü ist ab Werk mit einem Passwort gesichert. Es ist wie die Netzwerkkennung und der Netzwerkschlüssel auf einer beiliegenden Karte und unten auf dem Router aufgedruckt. Das Menü der kleinen Fritzbox sieht genauso aus wie bei einer großen: Es fehlen aber natürlich Einstellungen für die Funktionen, die die 4020 nicht mitbringt, also Telefonie, DECT sowie alle Tools für die Analyse des Online-Zugangs per Modem. Auch den Menüpunkt Smart Home bietet die Fritzbox 4020 nicht.

Abgesehen davon finden sich Fritzbox-Freunde schnell zurecht. Und auch Einsteiger sollten keine Probleme mit dem strukturierten und übersichtlichen Menü haben. Alle Menüpunkte sind übrigens sofort sichtbar, Sie müssen nicht mehr zwischen der Standard- und der erweiterten Ansicht umschalten. Auch mit der kleinen Fritzbox können Sie Gästen einen Online-Zugang gewähren ohne sie ins Heimnetz zu lassen.

Als NAS ist die Fritzbox ungeeignet

Außerdem lässt sich ein USB-Stick oder eine USB-Festplatte für das Heimnetz freigeben: Die Fritzbox 4020 arbeitet dann als NAS. Allerdings eignet sich das Fritz-NAS nicht für umfangreiche Kopieraktionen, denn der Datentransfer läuft nur schleppend: Beim Lesen von einer USB-3.0-Festplatte schafft die Fritzbox knapp 11 MB/s. Das ist sehr mager, wenn Sie es mit einem schnellen Router wie dem Netgear R7000 vergleichen, der knapp 45 MB/s erzielt.

Leistungsaufnahme

Fritzbox 4020

Fritzbox 7490

Betrieb (Watt)

2,2

7,7

WLAN-Übertragung (Watt)

3,8

9,8

Andererseits: Die Fritzbox 7490 schafft selbst über USB 3.0 nur minimal mehr, nämlich rund 12,5 MB/s. Schneller USB-Transfer ist keine Stärke von AVM-Routern. Per USB-Fernanschluss können Sie einen Drucker an der Fritzbox nutzen als wäre er lokal an einen Rechner im Heimnetz angeschlossen - auch hier ist die Funktion der kleinen Box identisch zu den größeren.

Beim WLAN nur die Hälfte: 5 GHz fehlt

Die Fritzbox 4020 funkt nur über die Frequenz 2,4 GHz: Dort geht es aber häufig eng zu
Die Fritzbox 4020 funkt nur über die Frequenz 2,4 GHz: Dort geht es aber häufig eng zu

Auch beim WLAN hat AVM die kleine Fritzbox beschnitten: Sie arbeitet mit N-WLAN, und nur über 2,4 GHz. Aber dafür mit der schnellsten Version, die über diese Frequenz möglich ist: Drei parallelen Datenströmen (3 x 3), die maximal 450 MBit/s ergeben. Schneller geht es nur mit proprietären Erweiterungen einzelner WLAN-Chip-Hersteller. Die drei Antennen sind intern verbaut, wie bei der Fritzbox üblich.

Der nackte Fritz: So aufgeräumt sieht die Platine des WLAN-Routers aus. In der Mitte unter der Abdeckung sitzt der WLAN-Chip, die schwarzen Komponenten kontrollieren die LAN- und WAN.-Buchsen. Die silbernen Bogen oben und seitlich snd die Antennen.
Der nackte Fritz: So aufgeräumt sieht die Platine des WLAN-Routers aus. In der Mitte unter der Abdeckung sitzt der WLAN-Chip, die schwarzen Komponenten kontrollieren die LAN- und WAN.-Buchsen. Die silbernen Bogen oben und seitlich snd die Antennen.

Damit eignet sich die Fritzbox nicht für eine Umgebung, in der viele WLANs funken. Denn das tun die meisten ebenfalls über 2,4 GHz, wodurch sich die Funknetze gegenseitig ausbremsen oder stören. Deshalb werden Sie in der Praxis auch nur selten erleben, dass sich ein WLAN-Client mit 450 Mbit/s mit der Fritzbox verbindet: Dazu müssten der Router und die Gegenstelle Funkkanäle mit 40 MHz nutzen, was sich in WLAN-reichen Umgebungen verbietet. Die Störeinflüsse sehen Sie auch in der neuen Fritzbox im Menü unter "WLAN, Funkkanal".

Können Sie mit der Beschränkung auf 2,4 GHz leben, weil im Heimnetz keine 5-GHz-Gegenstellen existieren, kann die Fritzbox 4020 überzeugen. Im Praxis-Test über die kurze Distanz (3 Meter) schafft Sie 91 Mbit/s zur Gegenstelle - in diesem Fall der Netgear-Router R7000, der als WLAN-Brücke arbeitete und mit ebenfalls drei Datenströmen über 2,4 GHz arbeitet. Möglicherweise kann die kleine Fritzbox noch schneller über die Funkstrecke, aber das Fast-Ethernet-LAN regelt im Test die Leistung ab. Die Fritzbox 7490 ist ein bisschen flotter und kommt auf über 110 MBit/s - die sie dank Gigabit-LAN-Port auch an die Mess-Station weitergeben kann.

WLAN-Tempo (Praxis-Bedingungen)

Fritzbox 4020

Fritzbox 7490

Gegenstelle: Netgear R7000

3 Meter

91 Mbit/s

114 Mbit/s

40 Meter

21 Mbit/s

20 Mbit/s

gegen Notebook (WLAN-Modul: Intel Dual-Band Wireless-N 7260)

3 Meter

68 Mbit/s

90 Mbit/s

25 Meter

29 Mbit/s

23 Mbit/s

40 Meter

12 Mbit/s

2 Mbit/s

Im Alltag wird eher ein Notebook oder ein Smartphone die Gegenstelle zur Fritzbox bilden. Wir testen sie deshalb auch mit einem Notebook mit dem Intel-WLAN-Modul Dual-Band-Wireless-N 7260: Es arbeitet N-Standard, zwei Antennen und über 2,4 GHz mit bis zu 300 MBit/s. Der Tempoabstand zwischen kleiner und großer Fritzbox bleibt dabei über die kurze Distanz gleich: Die 4020 liefert knapp 70 MBit/s, die 7490 kommt auf über 90 MBit/s.

Sehr gut im Vergleich zum großen Bruder schlägt sich die Fritzbox 4020 über größere Entfernung. Mit dem Notebook als Gegenstelle überträgt sie sowohl bei 25 Metern wie bei 40 Metern schneller als die 7490. Gegen den Netgear-Router, der natürlich eine bessere Empfangsqualität als das Notebook bietet, liegen beide Fritzboxen gleichauf.

Das WLAN ist wie immer bei AVM ab Werk mit WPA2 verschlüsselt, andere WLAN-Geräte verbinden Sie per WPS mit der Fritzbox. Auch sonst hat die kleine Fritzbox 4020 bei der Vernetzung alles an Bord, was auch die große bietet - zum Beispiel lässt sich das WLAN zeitgesteuert abschalten, sich über VPN aus dem Internet erreichen, besitzt eine Kindersicherung und arbeitet als Medienserver. IPv6 versteht sie auch.