Statistiken verfälscht

AVG-Scanner bombardiert das Internet mit unechtem Traffic

Die englischsprachigen Kollegen von The Register wettern über eine neue Technologie von AVG.

Im Mai 2008 haben die Webmaster von The Register eine unerwartete Spitze im Traffic ihrer Seite beobachtet. Plötzlich habe man wesentlich mehr Leser als jemals zuvor gehabt. Auf einigen Seiten habe sich die Anzahl der Besuche ungefähr verdoppelt. Man hat herausgefunden, dass die neue Malware-Scanning-Technologie von AVG Schuld daran ist. AVG hat vor etwa sechs Monaten Exploit Prevention Labs und deren Software Linkscanner erworben. Das Tool prüft die Ergebnisse von Suchmaschinen bevor ein Anwender auf diese klickt. Ende April hat AVG Linkscanner in die hauseigene Anti-Virus-Engine implementiert. Angeblich nutzen 70 Millionen Anwender AVG als bevorzugtes Werkzeug, um ihre PCs zu schützen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt sollen bereits 20 Millionen Anwender mit dem Upgrade ausgestattet sein.

Adam Beale, ein Internet-Berater aus Großbrittanien, meint, dass einige Seite plötzlich 80 Prozent mehr Traffic verbuchen. AVG Linkscanner mag gut für die Sicherheit der Anwender sein, allerdings bereite es dem einen oder anderen Webmaster arge Kopfschmerzen. Das Tool koste auf Grund wachsender Logdateien Festplattenspeicher und belaste unnötig die Bandbreiten. Einige Webseitenbetreiber würden für Bandbreite bezahlen. Außerdem gaukle diese Methode den Menschen vor, dass die Besuche auf ihren Seiten steigen. Einer von Beagles Kunden hätte normalerweise 140 GByte Traffic pro Monat. Seit Linkscanner sei diese Zahl um fünf Prozent angestiegen.