Mobilitätsmanagement 2.0

Auslaufmodell Dienstwagen?

Mobilität heißt nicht nur Dienstwagen

Mit einem vernünftigen Mobilitätsmanagement lässt sich in Unternehmen nicht nur Geld sparen, sondern auch CO2-Emissionen. Aber nur, solange die angebotene Lösung attraktiver und praktikabler ist, als einfach nur den Dienstwagen zu nehmen. Bislang haben aber nur 57 Prozent der Firmen, die eine eigene Flotte besitzen, ein eigenes Mobilitätsmanagement, das auf mehr setzt als eine Flotte. Ein Jobticket haben laut Bericht 73 Prozent, Fahrradförderung betreiben 37 Prozent, auf Fahrgemeinschaften setzen 30 Prozent und immerhin noch jedes zehnte Unternehmen auf Werksbusse.

Ein vernünftiger Mobilitätsmix muss mehr können als Dienstwagen und Jobticket. Vor allem der Firmen-Pkw kostet ein Unternehmen mehr als nur Anschaffung und Sprit. Wer Dienstwagen zur Verfügung stellt, wird feststellen, dass ein nicht zu vernachlässigender Teil der Arbeitszeit mit Fahrten zugebracht wird. Wenn teure Führungskräfte selbst fahren, können sie in dieser Zeit nicht arbeiten: "Das hat hohe Opportunitätskosten - also Personalkosten für die nicht nutzbare Reisezeit - zur Folge", heißt es im Report.

Ein Dienstwagen kostet mehr als nur Sprit und Anschaffung.
Ein Dienstwagen kostet mehr als nur Sprit und Anschaffung.
Foto: Tatjana Balzer - Fotolia.com

Kann ein Entscheider seine Mitarbeiter dazu bringen, ab und zu die Bahn zu nehmen, ist das oft nicht nur günstiger (wenn man Sprit- und Parkkosten und eine Vergünstigungen einer Bahncard miteinrechnet). Es ist auch, so der Report, besser für die Gesundheit des Mitarbeiters: Er bewegt sich mehr, die Unfallgefahr ist geringer, und kein Stau jagt den Blutdruck durch die Decke (wenn die Bahn keine Verspätung hat, versteht sich).

Ein neues System einzuführen, ist nicht so einfach: Isolierte Maßnahmen bringen wenig und werden bei Belegschaft auf Widerstand stoßen, warnt der Ratgeber. Ein Entscheider, der ein vernünftiges Mobilitätsmanagement implementieren will, sollte langfristig denken, auf die Sorgen und Wünsche der Mitarbeiter eingehen und Alternativen anbieten. Zunächst, so der Ratgeber, müsse eine Firma mehrere Faktoren analysieren: Wie viele Geschäftsreisen werden wie erledigt, welchen Fuhrpark habe ich und wie wird der überhaupt genutzt, wo wohnen meine Mitarbeiter und wie kommen sie zur Arbeit? Erst dann kann das Großprojekt angegangen werden.