Virtualisierung, Energieeffizienz und Green IT

Ausblick 2009: Technologien und Trends im Server-Bereich

Tower-, Rack- und Blade-Server

Laut den Marktforschern von IDC wird bis 2010 jeder vierte Server ein Blade-System sein. Auch in mittelständischen Unternehmen kann diese Alternative zu den klassischen Rack- oder Tower-Servern durchaus Vorteile bieten. So sinkt zum Beispiel durch die Server-Konsolidierung der Platzbedarf drastisch. Wir haben die Experten gefragt, wie sie die Entwicklung der Server-Landschaft in Bezug auf Tower-, Rack- und Blade-Server sehen.

Hans Schramm, Dell: Für grundlegende Änderungen bei Enterprise-Produkten, zu denen Server zweifellos zählen, ist ein Jahr natürlich ein eher begrenzter Zeitraum. Abhängig vom Anwendungsbereich werden Tower-, Rack- und Blade-Server gleichermaßen von Bedeutung bleiben. Generell wird mit Sicherheit die Prozessor-Performance weiter steigen. Auch das Thema Virtualisierung bleibt vorherrschend, da die Vorteile auf der Hand liegen: von der effektiveren Ausnutzung vorhandener Ressourcen über eine höhere Ausfallsicherheit bis hin zum vereinfachten zentralen Management. Wir sehen hier einen klaren Trend zu leistungsfähigeren und höherwertigen Virtualisierungssystemen, zum Beispiel hinsichtlich Speicherkapazität, Schnittstellenausstattung und Prozessorleistung.

Dr. Joseph Reger, Fujitsu Siemens Computers: Der bisherige Trend wird sich weiter fortsetzen. Das Tower-Server-Segment wird schrumpfen, Rack-Server werden etwas zulegen und die Blade-Server einen wachsenden Marktanteil für sich beanspruchen. Daneben könnten auch erste Ansätze zu einem neuen Formfaktor sichtbar werden, bei denen einzelne Systeme komplette Racks belegen, die wiederum im Hinblick auf Energieverbrauch und Kühlsystem optimiert wurden. Getrieben wird diese Entwicklung durch die zunehmende Akzeptanz des Cloud Computings, das nach einer homogenen Server-Umgebung verlangt. Die hierfür optimierten Systeme kann man sich als große Blades vorstellen, die durch die Racks mit Strom und kühler Luft sowie allen notwendigen Schnittstellen versorgt werden.

Carsten Unnerstall, Hewlett-Packard: „Blades werden ganz klar weiter auf dem Vormarsch sein.“ (Quelle: HP)
Carsten Unnerstall, Hewlett-Packard: „Blades werden ganz klar weiter auf dem Vormarsch sein.“ (Quelle: HP)

Carsten Unnerstall, Hewlett-Packard: Blades werden ganz klar weiter auf dem Vormarsch sein. Das sehen wir selbst bei unseren Absatzzahlen. Wir haben bereits im August 2008 als erster Anbieter mehr als eine Million Blade-Server verkauft. Das liegt auch daran, dass sich Blades mittlerweile fast für alle Einsatzszenarien und für Unternehmen aller Größen eignen, auch für die mittelständischen. Selbst beim High Performance Computing spielen sie eine immer wichtigere Rolle. So hat sich beispielsweise auch auf der Top-500-Liste die Blade-Architektur mehr als jede andere durchgesetzt.