Auch Hyundai greift Rambus an

DRDRAM-Erfinder Rambus gerät immer stärker unter Druck. Nachdem einen Tag vorher Micron die Firma wegen Verletzung von Antitrust-Gesetzen und ungültiger Patente verklagte, zog jetzt Hyundai nach. Der weltweit zweitgrößte Hersteller von Speicherchips bezweifelt ebenfalls die Rechtmäßigkeit von Rambus-Patenten.

Hyundai hat seine Klageschrift beim Bezirksgericht von Nordkalifornien in San Jose eingereicht. Darin heißt es, bestimmte Patente von Rambus seien ungültig. Rambus deklariere die Technologien von SDRAM- und DDR-Speichern als sein geistiges Eigentum. Das Standardisierungsgremium JEDEC habe diese Techniken jedoch längst zu öffentlichen Standards erklärt. Daher dürfe Rambus dafür auch keine Lizenzgebühren verlangen, argumentiert Hyundai.

Rambus stellt selbst keine Produkte her, hält nach eigenen Angaben aber weltweit 95 Patente, von deren Lizenzgebühren die Firma lebt. Rambus hatte auch Hyundai aufgefordert, seine Patente zu akzeptieren und Lizenzgebühren zu bezahlen. Die aktuelle Klage ist Hyundais Antwort auf diese Forderung sowie den Vorwurf, es habe mit seinen Speicher-Produkten gegen Patente von Rambus verstoßen.

Wie berichtet, hatte auch Micron ein Verfahren gegen Rambus angestrengt. Zusammen mit Infineon, das sich ebenfalls weigert, Lizenzgebühren zu zahlen und deshalb von Rambus verklagt wurde, baut sich damit eine starke Allianz gegen Rambus auf. Sollte die Firma sowohl gegen Micron als auch gegen Hyundai vor Gericht verlieren, drohen hohe Schadenersatzforderungen sowie Umsatzeinbußen durch den Verlust der Lizenzeinnahmen. Diese machten im letzten Jahr 37 Prozent des Umsatzes von Rambus aus. (jma)