ATI: Katalysator für Treiber und Anwendungen

ATI greift sein größtes Image-Problem jetzt an. Ab sofort sind vom Treiber bis zur TV-Software für die kanadischen Grafikkarten alle Software-Beigaben unter dem Label "Catalyst" gekennzeichnet. Das soll mehr Vertrauen zu den ATI-Produkten bringen und von den Treiber-Problemen der Vergangenheit ablenken.

Natürlich ist das Konzept in gewisser Weise von NVIDIA abgekupfert. Dort heißt seit einer stark leistungsverbessernden Version für die TNT-2-Chips der Treiber "Detonator" (dt.: Zünder) und bei ATI nun "Catalyst" (dt.: Reaktionsbeschleuniger).

Damit das nicht allzu plump wirkt, hat ATI unter dem neuen Label auch Programme wie die Video- und TV-Software "Multimedia Centre" oder für die Funkfernbedienung Remote Wonder zusammengefasst.

Kern bleiben jedoch die Treiber, die nur für die Radeon-Chips das Catalyst-Logo tragen. Ältere Grafikprozessoren werden jedoch weiterhin unterstützt, selbst für den betagten Rage Pro (erschienen 1997) wurden im April 2002 noch neue Treiber vorgestellt.

Acht bis zehn Updates der Catalyst-Treiber plant ATI pro Jahr. Dabei will man die "stabilste Software für 3D-Beschleunigung der Branche" liefern, wie bei ATI hier zu lesen ist. Dafür soll unter anderem ein Tool namens "Smartgard" sorgen, das nach der Installation die AGP-Modi anpasst. In der Vergangenheit gab es mit Feinheiten wie 2x oder 4x oder Sideband Addressing und manchen Chipsätzen immer wieder Probleme.

Während das jedoch angesichts gereifter Treiber und Chipsätze kosmetisch erscheint, hat ATI die Image-Pflege bei den Treibern bitter nötig. Viele der Meinungen, die immer noch in etlichen Diskussionsforen wiedergegeben werden, stammen aber noch aus Zeiten von Rage 128 und Co. - schon mit den ersten Radeons hatte sich der Support verbessert. Doch selbst wenn Spiele-Entwickler wie Valve (deren Counter-Strike im ersten Release 1.3 gar nicht mit ATI-Karten lief) für Probleme verantwortlich sind, bleibt das letztlich am Grafikkartenhersteller hängen. (nie)