ATA-Schnittstelle im Detail

Bis zu 100 MByte/s Datenrate verspricht der ATA-6-Standard über die IDE-Schnittstelle. Wer verstehen will, wie diese hohe Geschwindigkeit möglich ist, benötigt detaillierte Kenntnisse über die Anforderungen an den IDE-Port.

Innerhalb der letzten Jahre erfuhr die IDE-Schnittstelle eine Reihe von Neuerungen. Waren die Schlagwörter vor zwei Jahren noch ATA-4 und UltraDMA/33, so sind es heute ATA-6 und UltraDMA/100. Doch welchen Veränderungen die Schnittstelle unterzogen wurde, bleibt meist im Verborgenen. Nur die Spezifikation verrät auf mehreren Hundert Seiten umfassend die vorgenommenen Veränderungen. Sie beschreibt außerdem ausführlich alle mechanischen und elektrischen Anforderungen an das Interface.

Bei UltraDMA/66 und UltraDMA/100 fällt sofort auf: Es ist ein 80- statt bisher 40-poliges Flachbandkabel wie in Bild 1 zu sehen, das die Verbindung zwischen Laufwerk und Mainboard herstellt. Wer jetzt denkt: Performancesteigerung durch breiteren Datenbus, der liegt falsch.

Die Leistungssteigerung erreicht man durch Verkürzen der Zykluszeit, demzufolge hat sich die Frequenz auf dem Übertragungskabel erhöht. Dies erfordert ein spezielles, an die hohen Datenraten angepasstes Kabel. Dabei sind Leitungslängen, elektrische Eigenschaften und Pinbelegung exakt definiert. Erfüllt ein Kabel diese Vorgaben nicht, das heißt es befindet sich außerhalb der Spezifikation, ist ein hundertprozentiges Funktionieren nicht Gewähr leistet.

Für die Hersteller gilt: Erfüllen sie alle geforderten Spezifikationen, die für das Gerät festgelegt sind, ist das Produkt zu denen von anderen Herstellern voll kompatibel.

Die ATA-Spezifikationen werden ständig von einer Arbeitsgemeinschaft von namhaften Firmen weiterentwickelt und verfeinert. Sie passt sich dabei immer dem technologischen Fortschritt an.