Asien hat die Nase vorn

Die Version 6 des Internetprotokolls bietet im Vergleich zu IPv4 viele Vorteile, etwa eine fast unbegrenzte Zahl von IP-Adressen und integ-rierte Sicherheitsfunktionen. Dennoch stößt IPv6 in Europa und Amerika noch auf relativ geringe Resonanz. Völlig anders ist das in asiatischen Ländern.

Von: André Zehl, Bernd Reder

Aufmerksame Beobachter wissen seit längerem um die Dynamik im IPv6-Umfeld. Betriebssysteme wie Windows XP und .NET Server 2003, mehrere Linux-Distributionen sowie Solaris unterstützen inzwischen das neue Protokoll. Auch Router-Hersteller wie Juniper und Cisco bieten technische Hilfe und Trainingsprogramme für den Umstieg auf IPv6 an.

Dennoch hält sich speziell in Europa und Amerika die Begeis-terung für das Protokoll in Grenzen. Ganz anders ist die Situation in Südostasien. Dort gibt es einen regelrechten Leidensdruck, zu IPv6 zu wechseln. Ein Indiz dafür ist die Tatsache, dass Ende des Jahres 2000 eine amerikanische Universität mit ihrem Class-A-Netzwerk mehr IPv4-Adressen zur Verfügung hatte als die gesamte Volksrepublik China (siehe Ticker oben).