Asien hat bei 3G-Mobilfunk die Nase vorn

Asien wird Europa wegen erheblich niedrigerer Lizenzkosten beim Mobilfunk der dritten Generation (3G) den Rang ablaufen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Gartner Group.

Der Grund: Die Telekom-Firmen haben dadurch mehr Kapital für den Aufbau der Netze und die Entwicklung ihrer Dienste. Laut Gartner war der Erwerb einer 3G-Lizenz im asiatisch-pazifischen Raum im Durchschnitt zehnmal billiger als in Europa, gemessen am Preis pro Frequenzband und pro Kopf der Bevölkerung. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Werte, die die Gartner Group ermittelt hat. ARPU (Average Revenues per User) bezeichnet dabei den Umsatz pro Kunden, den die Telefon-Carrier derzeit im Mobilfunk erzielen:

Unterschiedliche Startbedingungen für 3G

Land

Lizenzkosten in US-Dollar pro Frequenz und Person

ARPU (US-Dollar)

Grossbritannien

4,22

575

Deutschland

3,84

600

Frankreich

2,25

580

Suedkorea

0,57

383

Singapur

0,39

582

Australien

0,31

526

Japan

0

873

Frappierend ist insbesondere der Startvorteil von japanischen Telekommunikations-Unternehmen. Obwohl diese pro Kunden am meisten Umsatz erzielen, vergab die japanische Regierung die 3G-Lizenzen für lau. Der TK-Riese NTT DoCoMo will bereits im Mai in Tokio sein 3G-Netz in Betrieb nehmen.

In Deutschland müssen die Kunden noch mindestens bis Mitte 2002 auf den Start des UMTS-Netzes warten. Hierzulande müssen die sechs UMTS-Lizenznehmer rund 100 Milliarden Mark auf den Tisch legen. Hinzu kommen noch die Investitionen in den Aufbau der Netzinfrastruktur. Zu allem Überfluss wissen D2 Vodafone, die Deutsche Telekom & Co. derzeit auch noch nicht, wie sie mit UMTS Geld verdienen und die hohen Lizenzkosten amortisieren sollen. Die Unternehmen sind immer noch auf der Suche nach der berühmt-berüchtigten Killerapplikation.

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