Application-Server im Überblick

Der Begriff Application-Server hat sich in den letzten Jahren zu einer der meistgebrauchten Schlagwörter der IT-Industrie entwickelt. Kaum ein Anbieter von Softwarelösungen, der nicht verlautbaren lässt, dass seine Anwendung nun auch in diese Kategorie einzureihen sei. Zu den Begriffen, die in diesem Zusammenhang immer wieder fallen, gehören sicher "Middleware" oder die sogenannte "Three-Tier Architecture". All diese Kategorisierungen und Definitionen stimmen jedoch in einem Punkt überein: Der Application-Server stellt die mittlere Schicht dieser Modelle dar.

Zu den ebenfalls bei fast allen Anbietern übereinstimmend vorhandenen Merkmalen gehört die Fähigkeit, einen Application-Server als integrierte Plattform für die Entwicklung von Web-Anwendungen einzusetzen. So ist durch Einsatz dieser Software möglich, eine Verbindung zwischen den existierenden Anwendungen wie ERP-Systemen (Enterprise Resource Planing, dazu gehören beispielsweise die Lösungen von SAP und Peoplesoft), Datenbanken und anderen sogenannten Legacy-Systemen und den Web-basierten E-Commerce Lösungen herstellen. Dabei befindet sich der Application-Server in der Regel "zwischen" dem Client aus dem Web und den unternehmenskritischen Anwendungen im Backend und bildet so die mittlere Schicht des "Three-Tier"-Modells.

Die Aufgaben, die solche Server verrichten, stellen im Prinzip keine Besonderheit dar: Web-Anwendungen und –Lösungen können diese Art von Anforderungen schon eine ganze Weile mittels CGI-Scripts oder mit den ASP-Lösungen von Microsoft direkt auf dem Web-Server bewältigen. Aus diesem Grund werden von vielen Anbietern auch die eigenen Web-Server-Lösungen gern als Application-Server vermarktet. "Echte" Application-Server bieten allein dadurch, dass sie eine ganze Reihe von Hilfswerkszeugen, Standardschnittstellen und Services zur Verfügung stellen, große Vorteile gegenüber den reinen Web-Server-Lösungen (fms).