Apple: Vier neue iMacs, "Cube" und "Mystic"

In seiner soeben beendeten Keynote-Ansprache hat Apple-Chef Steve Jobs eine Fülle neuer Macintosh-Computer, darunter auch den im Vorfeld heiß diskutierten "Cube" angekündigt. Der Wermutstropfen: MacOS X verspätet sich weiter.

Nachdem die übliche Gerüchteküche um die neuen Apple-Computer in den letzten Tagen überkochte, haben sich fast alle Spekulationen als richtig erwiesen. Der Star von Steve Jobs jährlicher Keynote-Show war der neue "Cube G4". Mit einer Standfläche von knapp 20 mal 20 Zentimetern und 25 Zentimetern Höhe sollte dieser Rechner auf jedem Schreibtisch Platz finden.

Der neue Computer stellt, wie bereits vermutet, Apples Einstiegsmodell in die Leistungsklasse der PowerMacs dar. Er verfügt über einen PowerPC-Prozessor der G4-Serie mit 450 oder 500 MHz, 64 MByte RAM, eine 20 bis 40 GByte große Festplatte und ein DVD-Laufwerk mit Slot-in-Technik. Dieses Laufwerk befindet sich nicht an der Seite des Cube, sondern oben: Basketball-Fans können ihrem Mac also eine DVD per "Slam Dunk" zuführen - jedenfalls solange das Gerät das aushält. Spötter werden den Cube wegen des DVD-Slots sicher auch bald "Toaster" taufen.

Quadratisch, praktisch, Mac: Der Cube passt auf 20 mal 20 Zentimeter Standfläche.

Bei der Grafik hat Apple gespart: Statt mit ATIs neuem Radeon-Chip hat der Cube nur den älteren Rage 128 Pro. Dafür kostet das neue Designer-Stück je nach Ausstattung nur 1799 bis 2299 US-Dollar - für Apple-Verhältnisse ist das günstig zu nennen. Die deutschen Preise stehen noch nicht fest, erhältlich sollen die Cubes ab August sein.

Der Cube sitzt in einem Plexiglas-Gehäuse, dessen Fuß hinten offen ist. Dadurch erspart sich Apple einen Lüfter, die Abwärme entweicht durch eine Öffnung an der Oberseite. Außer Apples Airport-Karte für ein Funk-LAN und zusätzlichen Speichermodulen passen herkömmliche Erweiterungen wie PCI-Karten nicht in den Cube. Aufgerüstet werden kann das Gerät aber über zwei USB-Ports und zwei Firewire-Schnittstellen (IEEE 1394).

Für voll erweiterbare Mac muss man weiterhin zur Serie "PowerMac G4" greifen, deren Top-Modell jetzt mit zwei PowerPC-Chips aus der G4-Serie bei je 500 MHz zu haben ist. Dieser Rechner war zuvor unter dem Codenamen "Mystic" gehandelt worden.

Daneben stellte Apple noch vier neue Versionen des iMac in neuen Farben und verschiedenen Ausstattungen, unter anderem mit ATIs Radeon, neue Flachdisplays und eine optische Maus vor. Das neue Eingabegerät hat gar keine Tasten mehr, und muss für einen Klick auf den Schreibtisch gedrückt werden. Die "No-Button-Mouse" wird Standard bei allen neu ausgelieferten Desktop-Macs. Ein ausführlicher Bericht von Jobs Ansprache mit allen Details zu den neuen Produkten findet sich bei unserer Schwesterpublikation Macwelt.

Geschickt verpackt zwischen all den neuen Geräten war die schlechte Nachricht des Tages: MacOS X, das erstmals präemptives Multitasking auf dem Mac ermöglichen soll, wird erst Anfang 2001 fertig. Eine öffentliche Beta-Version will Apple jedoch schon im September 2000 zur Verfügung stellen. (nie)