WebKit-Browser
Apple veröffentlicht Safari 5
Auch wenn Safari 5 CEO Steve Jobs in seiner gestrigen WWDC-Keynote keine Erwähnung wert war - der Browser bringt eine Reihe interessanter Neuerungen mit. Die größte Überraschung ist vermutlich das neue "Reader"-Feature. Es stellt Texte auf einer Website besonders gut lesbar im Vordergrund dar und blendet den "überflüssigen" Rest (Navigation, Werbung etc.) im Hintergrund ab. Apple hat sich hier vom "Readability"-Experiment der New Yorker Agentur Arc90 "inspirieren" lassen. Allerdings drängt sich angesichts der Funktion rasch die Frage auf, was Website-Betreiber und deren Werbekunden davon halten und inwieweit sie so etwas überhaupt zulassen wollen und werden.
Mit Version 5 erhält Safari außerdem endlich die längst überfällige Schnittstelle für Erweiterungen ("Extensions"). Solche Erweiterungen hatten speziell dem Firefox von Mozilla zu Marktanteil und Popularität verholfen; sonderbar also, dass Apple erst jetzt mit seinem Entwicklerprogramm nachzieht. Weitere Neuerungen in Safari 5 sind eine deutlich erweiterte Unterstützung des kommenden Markup-Standards HTML5, eine beschleunigte "Nitro"-Engine für JavaScript, DNS Prefetching, Integration von Microsofts Bing als (optionale) dritte Suchmaschine, Hardwarebeschleunigung unter Windows sowie ein verbesserter Web Inspector.
Safari basiert auf der Rendering-Engine WebKit, Apple finanziert das gleichnamige Open-Source-Projekt. WebKit bildet auch die Grundlage für Google Chrome und praktisch alle aktuellen Smartphone-Browser. (Computerwoche/hal)