Apple steigt mit Xserve in den Servermarkt ein

Mit den Worten "Wir sind der weltgrößte UNIX-Entwickler" hat Steve Jobs die neue Server-Hardware Xserve von Apple eingeführt. Im Gehäuse von einer Höheneinheit steckt Apple bis zu zwei 1-GHz-G4-Prozessoren mit je 256 KByte Level-2-Cache und einem 4 MByte großen Level-3-Cache (2 MByte pro CPU).

Xserve hat Apple nach Aussagen seines CEO "von Grund auf" nach den Wünschen seiner Kunden entwickelt. Diese forderten laut Jobs einen in 19-Zoll-Schränke einbaubaren Server, der als File-, Datenbank-, Web- und E-Mail-Server dienen könne und sich fernwarten lasse.

Wie die "Macwelt" berichtet, lassen sich in das Gehäuse bis zu vier Festplatten montieren. Apple bietet ATA/100-Laufwerke mit Kapazitäten von 60 GByte oder 120 GByte an, Xserve bringt es so auf eine maximale Speicherkapazität von 480 GB. Die Platten könne man im laufenden Betrieb austauschen, die Integrität der Laufwerke wird per Software überwacht.

Neben den Festplatten stecken auch alle anderen Xserve-Komponenten in Schubladen, die die Wartung des Servers erleichtern sollen. Temperatur von Prozessor und Gehäuse sowie die Funktionalität von Lüftern und der Netzverbindung unterliegen der Überwachung durch die Monitoring-Software, die den Administrator bei einem drohenden Ausfall alarmiert. Alarm löst Xserve auch sofort aus, sobald sich ein unbefugter am gesicherten Gehäuse zu schaffen macht.

Die Standardkonfiguration mit einer 60-GByte-Platte und 256 MByte DDR-SDRAM kostet 3000 US-Dollar. Apple erwartet jedoch, dass sich die meisten Kunden ihr Xserve-System im Apple-Store nach ihren Wünschen konfigurieren. Bestellungen nimmt der Mac-Hersteller ab sofort an, die Auslieferung soll im Juni beginnen.

Erst das neue Betriebssystem Mac-OS X habe laut Vizepräsident Phil Schiller Apples Einstieg in den Servermarkt ermöglicht: "Wir hätten das niemals mit System 7 oder Mac-OS 8 oder 9 getan." Mac-OS X Server biete eine Reihe von Industriestandards wie die Datei- und Druckservices und -protokolle AFP, SMB, NFS oder die Webstandards wie FTP, WebDAV, MySQL oder Quicktimestreaming. Zum Konfigurieren und Warten des Xserve hat Apple die neue Software Server Monitor entwickelt. In einer Demo zeigten Schiller und Jobs, dass 400 gleichzeitige Streaming-Verbindungen den Xserve lediglich zu 50 Prozent auslasteten.

Eine Nummer größer soll Xserve RAID werden, ein laut Steve Jobs "unglaubliches Storage-Produkt". Apple wird den großen Bruder seines jüngsten Produktes erst gegen Ende des Jahres ausliefern können, Xserve RAID wird 3 HE hoch sein, 14 Festplatteneinschübe im Xserve-Format haben und eine maximale Speichermenge von 1,68 TByte erlauben. (Macwelt/uba)