AOL/Netscape spioniert Surfer aus

Suchabfragen werden übermittelt

Das Protokollieren, wer welche Datei aus dem Internet herunterlädt, ist schlimm genug. Doch die Suchfunktion des Netscape-Browsers geht noch einen Schritt weiter. Hier kann Netscape auch noch mitschreiben, wie der Surfer für ihn interessante Angebote gefunden hat - und was er im Web überhaupt sucht.

Hinter der Schaltfläche "Search" des Netscape-Browsers steckt ein ähnlicher Mechanismus wie bei SmartDownload. Wenn der Benutzer ihn anklickt, landet er bei einer Webseite von Netscape mit einem Abfrageformular. Was dort eingetragen wird, füttert Netscape automatisch an mehrere Suchmaschinen - aber auch an die eigene Firma.

Über den schon von SmartDownload bekannten Mechanismus wird mit der Suchabfrage wieder ein Datenpaket an "cgi.netscape.com" geschickt. Wie der Sniffer auch hier zeigt, stecken darin nicht nur die Begriffe nach denen gesucht wurde, sondern auch die E-Mail-Adresse des Suchenden.

Mit der Kombination aus dem Protokollieren der Downloads und dem Belauschen der Suchabfragen wird der Benutzer des Netscape-Browsers endgültig zum gläsernen Surfer: Was er im Netz sucht, und welche Dateien er sich letztlich auf den eigenen Rechner lädt, schreibt Netscape fleißig mit.

Dass auch die Funktion "Smart Browsing", die ebenfalls einen eigenen Button im Netscape-Fenster namens "What's related" hat, die gleichen Nebenwirkungen hat, komplettiert das Bild. Wenigstens kann man diese Funktion über das Menü "Edit/Preferences" oder "Bearbeiten/Einstellungen" bei einem deutschen Netscape-Browser abschalten.