Business Intelligence

Anwender unzufrieden mit BI-Lösungen

So ist es logisch, dass die Unternehmen auf eine unternehmensweite Nutzung ihrer BI-Lösungen schielen. Derzeit nutzen 45 Prozent Business Intelligence für das Kundenmanagement. Dieser Anteil wird, so hat Steria Mummert herausgefunden, nach aktuellen Planungen um knappe 20 Prozentpunkte steigen. "Das ist eine Auswirkung der Finanzkrise: Gerade in wirtschaftlich kritischen Zeiten gelangen die Kundenbeziehungen stärker in den Fokus." Neben dem Kundenmanagement gehören auch Planung und Budgetierung zu den wichtigen Entwicklungsbereichen von BI-Lösungen.

Dabei rücke man zunehmend von der freien Informationsbeschaffung ab und setze vermehrt auf eine standardisierte Informationsversorgung, heißt es in der Studie. Der Anteil der eher passiven BI-Anwender, die vornehmlich Berichte empfangen und wenig eigene Analysen durchführen, ist im Vergleich zur BI-Studie 2006 von 71 auf 80 Prozent gestiegen, während der Anteil der BI-Experten, die individuelle, freie Analysen nutzen, rückläufig ist.

Nutzerspezifische Informationsversorgung bleibt erfolgskritischer Faktor

Dabei ist die nutzerspezifische Informationsversorgung eines wachsenden Anwenderkreises ein kritischer Erfolgsfaktor unternehmensweiter BI-Lösungen. Eine andere zentrale Herausforderung liegt im Stammdaten- und Metadatenmanagement. Insgesamt, kritisieren die Marktbeobachter von Steria Mummert, schreite die Entwicklung von BI-Lösungen weiterhin "verhältnismäßig langsam" voran. "Die Erwartungen, die an Business Intelligence gestellt werden, können in den Unternehmen häufig immer noch nicht ausreichend erfüllt werden." Dabei schöpften die Unternehmen vor allem das Potenzial nicht aus, das mit der analytischen Nutzung von BI-Lösungen verbunden ist.

Um diese Anforderungen besser zu koordinieren, empfiehlt Steria Mummert die Einrichtung übergreifender BI-Abteilungen, die beispielsweise Informationsanforderungen oder das Datenmanagement der einzelnen Fachbereiche abstimmen. "Die Etablierung kosteneffizienter Enterprise BI-Lösungen, die in schnellen Zyklen aussagekräftige Informationen an unterschiedlichste Anwenderkreise liefern sollen, hängt wesentlich von diesen Stabsstellen ab".

Auch in Zukunft erwarten die Analysten eine "weiterhin spannende Entwicklung" des BI-Marktes. "Obwohl sich der Markt seit der ersten Studie 2004 schon stark entwickelt hat, bleiben für die Unternehmen weiterhin viele Herausforderungen bei der Informationsversorgung offen." Das schon damals formulierte Ziel, BI-Systeme als integralen Bestandteil der Unternehmenskultur für die strategische und operative Steuerung des Unternehmens zu etablieren, habe nichts von seiner Aktualität und Relevanz eingebüßt.