Jobchancen 2014

Anwender suchen Java-Entwickler, Open-Source- und SAP-Profis

IT-Fachkräfte mit Java-Know-How, SAP-Wissen oder Open-Source-Kenntnissen im Bereich Infrastruktur sind auch in diesem Jahr gesucht, sagen Personalprofis. Insbesondere in Anwenderunternehmen finden sie Einsatzmöglichkeiten.

„Wir stellen 2014 ein", das sagen 95 Prozent der 2800 befragten Unternehmen in der Recruiting-Studie der Pape Labs. 14 Prozent der Arbeitgeber wollen sogar mehr als 100 neue Stellen schaffen. Viele Personaldienstleister erwarten, dass ihnen auch 2014 die Arbeit nicht ausgeht. Zum Beispiel Michael Wulf, Executive Manager der Personalberatung Michael Page und in Deutschland verantwortlich für die Vermittlung von IT-Fach- und Führungskräften in Festanstellung. Wulf hat einen speziellen Blick auf den Arbeitsmarkt, da er rund 90 Prozent der Kandidaten an Anwender vermittelt. Viele auf IT-Funktionen spezialisierte Personalberatungen sind vor allem für IT-Dienstleister und Softwarehäuser tätig, von denen manche Hunderte Mitarbeiter suchen.

Java-Entwickler bevorzugt

Nach Wulfs Erfahrungen und Auswertungen haben Anwenderunternehmen vor allem Positionen für Entwickler und ERP-Spezialisten sowie Jobs in den Bereichen Infrastruktur, Datenbanken und Adminis-tration zu vergeben. Die besten Chancen haben Entwickler mit Java-Know-how, das die Auftraggeber laut Wulf in etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle erwarten. In je rund zehn Prozent der Anfragen geht es um
.NET/C#-, C++- und PHP-Wissen.

Michael Wulf vermittelt bei der Personalberatung Michael Page IT-Fach- und Führungskräfte. Er meint: Die besten Chancen haben Entwickler mit Java-Know-how, das die Auftraggeber in etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle erwarten.
Michael Wulf vermittelt bei der Personalberatung Michael Page IT-Fach- und Führungskräfte. Er meint: Die besten Chancen haben Entwickler mit Java-Know-how, das die Auftraggeber in etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle erwarten.
Foto: Privat

Im ERP-Umfeld sind die Präferenzen der Arbeitgeber eindeutig: 80 Prozent der stellensuchenden Firmen benötigen SAP-Fachleute. In diesem Markt tobt ein harter (Preis-)Wettbewerb zwischen den Beratungshäusern untereinander, aber auch zwischen Consulting- und Anwenderunternehmen, um die begehrten SAP-Profis anzuheuern. Vor allem Mittelständler tun sich jedoch schwer, die Begehrlichkeiten dieser Berufsgruppe zu akzeptieren.

Ein typischer Fall läuft laut Wulf so: Der Mittelständler ist bereit, 65.000 Euro Jahresgehalt für einen erfahrenen SAP-Profi zu bezahlen, 80.000 bis 90.000 Euro kann dieser aber in Beratungshäusern oder Konzernen einstreichen. Mittlerweile zeigen sich die Arbeitgeber jedoch flexibler, wenn der Schuh heftig genug drückt. Schwierig wird es nach Wulfs Erfahrung, wenn ein starker Betriebsrat auf den firmeninternen Gehaltsbandbreiten beharrt und sich gegen eine stärkere Flexibilisierung – sprich höhere Vergütung der Topspezialisten – wehrt.