Anwender kämpfen um HP-OS MPE

Im Jahr 2006 endet offiziell der Support für HPs Legacy-Betriebssystem "MPE". Dieses läuft aber noch immer auf den "e3000"-Servern zufriedener Anwender, darunter unter anderem American Airlines, Chase Manhattan Bank, Exxon Mobile oder Ford.

Verschiedene Nutzer und unabhängige Berater haben sich deswegen zur Initiative OpenMPE zusammengetan und bereits eine grundlegende Übereinkunft mit Hewlett-Packard erzielt. OpenMPE würde unter anderen einen Emulator entwickeln, der den Betrieb von MPE auf neuerer Hardware ermöglichen würde, berichtet die Computerwoche.

Allerdings ist unklar, ob genügend Nachfrage nach einem solch aufwendigen Projekt besteht. Analysten schätzen die installierte e3000-Basis auf 10.000 bis 20.000 Anwender, die auf ihren Maschinen typischerweise geschäftskritische Applikationen wie etwa Reservierungssysteme betreiben. Als Alternative zur Entwicklung eines Emulators könnte sich OpenMPE auch vorstellen, dass HP das Betriebssystem eingeschränkt im Quell-Code zur Verfügung stellt, so dass Anwender leichte Bugfixes und Verbesserungen vornehmen könnten. Dabei dürfte es nur ausgewählten OpenMPE-Mitgliedern gestattet sein, die Sourcen zu modifizieren. HP steht diesem Open-Source-Ansatz laut Business Manager David Wilde indes ablehnend gegenüber und würde Code-Änderungen eher Geschäftspartnern übertragen.

Viele Anwender sehen aber auch trotz der Bemühungen von OpenMPE nur die Migration ihrer Anwendungen als Alternative. Wenn das Betriebssystem nicht mehr weiterentwickelt werde, entwickle sich die Interoperabilität mit Windows, Unix und neuen Webtechniken zu einer zusehends unüberwindlichen Hürde, erklärte beispielsweise Joseph Imbimbo, Vice President of Technology Operations bei Tufts Associated Health Plans. (Computerwoche/uba)