Anspruchsvolles Bandlaufwerk

Die Ultrium-Laufwerke und ihr Werdegang

Schon Anfang 2000 stellten Seagate und IBM die ersten Laufwerke vor; Hewlett-Packard zeigte auf der CeBIT im letzten Jahr inoffiziell die ersten Prototypen. Nach zahlreichen Verzögerungen sind nun seit Anfang 2001 die ersten Einzellaufwerke in Stückzahlen verfügbar, von denen eins unserer Redaktion zur Verfügung gestellt wurde. Schon bei der ersten Generation der Ultrium-Laufwerke, dem Sure-store Ultrium 230, hat sich Hewlett-Packard die Co-Opetition zu Herzen genommen und grenzt sich von der Konkurrenz durch zwei Besonderheiten ab:

- Eine Bandgeschwindigkeitsregulierung erlaubt den "Streaming"-Betrieb im Bereich von 6 bis 15 MByte/s.

- Mit der Funktion "One-Button-Disaster-Recovery" ermöglicht ein lokal angeschlossenes Laufwerk die Systemwiederherstellung auf Knopfdruck.

Das interne HP-Laufwerk benötigt den Platz von zwei 5,25-Zoll-Einbauschächten, kommt aber ohne zusätzliche Belüftung aus. Das externe Gerät braucht etwas mehr Raum, bedingt durch das eingebaute Netzteil und einen integrierten, automatisch arbeitenden Terminator. Leuchtdioden auf der Frontseite zeigen die Einsatzbereitschaft an, und dass das Laufwerk beziehungsweise das Band einen Fehler hat. Die vierte LED leuchtet, wenn der Kopf ein Reinigungsband benötigt. Das Band selbst wird leicht angedrückt, eingezogen und auf Knopfdruck wieder ausgeworfen. Versteckt zwischen den Rippen der Frontplatte angebracht, ist noch eine Reset-Taste für den Notfall einer Bandlaufstörung. Hinten angebracht sind die SCSI-ID-Jumper, die 68-polige LVD-SCSI-Buchse und die Stromversorgung. HP will demnächst ein halb so hohes Laufwerk für das "Einsteigersegment" vorstellen, das zwar nur mit halber Geschwindigkeit arbeitet - immerhin noch mit 7,5 MByte/s - aber dafür in jedes Server-Gehäuse passt.

Theoretisch müsste das Ultrium-Laufwerk im Idealfall 54 GByte Daten pro Stunde verarbeiten; mit einer 2:1-Datenkompression sogar das Doppelte. Voraussetzung dafür ist, dass das gesamte Speicher-Subsystem die dazu notwendige Bandbreite besitzt, um kontinuierlich 15 MByte Daten von den Festplatten auf das Bandlaufwerk kopieren zu können.