Anonymer Großauftrag für Metabox

Die Hildesheimer Metabox AG hat einer Ad-hoc-Meldung zufolge einen Großauftrag über die Lieferung von Set-Top-Boxen für das interaktive Fernsehen erhalten. Demnach soll die 100-prozentige Tochter Metabox International 100.000 Boxen nach Großbritannien liefern. Den Auftraggeber will das Unternehmen aber nicht nennen.

Der Vertrag sieht laut Metabox ab Mai nächsten Jahres die Lieferung von mindestens 100.000 Geräten in einem Zeitraum von zunächst zwölf Monaten vor. Britische Privathaushalte sollen mit den Boxen ab dem dritten Quartal 2001 eine E-Commerce-Plattform via Fernsehen nutzen können.

In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Zweifel an Großaufträgen von Metabox gegeben, weil das Unternehmen in drei Fällen die Auftraggeber für insgesamt 2,8 Millionen Set-Top-Boxen nicht genannt hatte (tecChannel.de berichtete). Zuletzt hatten Analysten im September das Unternehmen bei der Vorlage der Quartalszahlen kritisiert. Auch jetzt bleibt der Auftraggeber anonym.

Die Begründung: Der Vertragspartner unterliege Einschränkungen aufgrund einer "quiet period" und wünsche daher zurzeit nicht genannt zu werden, teilte Metabox mit. Weiter heißt es auf der Webseite des Unternehmens: "Vertraulichkeitsvereinbarungen (Non-Disclosure-Agreements) bestehen zwischen Metabox und dem Vertragspartner sowie dessen Vertragspartnern, insbesondere um bis zum genannten Zeitpunkt eine erfolgreiche Markteinführung nicht zu gefährden."

Gegenstand der Lieferungen sind Set-Top-Boxen, die auf der so genannten Phoenix-Plattform basieren und mit einem DVD-ROM-Laufwerk für Video- und CD-Audiowiedergabe ausgestattet sind. Auch ein Smartcard-Schreib-Lese-Gerät für sichere E-Commerce-Transaktionen gehört zum Lieferumfang. Ferner sollen die Boxen unter anderem Java sowie die digitalen Videoformate MPEG1 und MPEG2 unterstützen. (jma)