CPUs für Server, Netzwerke und mobile Devices
Analyse: Intels Stärken und Schwächen
Paul S. Otellini ist auf Abschiedstournee. Der Präsident und Chief Executive Officer (CEO) von Intel wird im Mai 2013 zurücktreten - nach einer fast 40-jährigen Karriere beim weltweit größten Halbleiterhersteller. Die Präsentation der Geschäftszahlen für 2012 im Januar war einer der letzten Auftritte von Otellini vor großem Publikum, und nicht unbedingt einer, der ihm viel Freude bereitet haben dürfte. Intel wies für 2012 einen Umsatz von 53,3 Milliarden Dollar aus – 1,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Nettogewinn sank um satte 15 Prozent von 12,9 Milliarden Dollar auf 11 Milliarden Dollar.
Dieser Trend setzte sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2013 fort. Im Vergleich zum Zeitraum des Vorjahres ging der Umsatz um 3 Prozent von 12,9 auf 12,6 Milliarden Dollar zurück. Vor allem die PC Client Group, die Komponenten für PCs, Notebooks und Smartphones herstellt, musste Federn lassen. Sie landete bei 8 Milliarden Dollar und büßte somit 6 Prozent des Umsatzes ein. Dagegen schlug sich die Data Center Group wacker und konnte den Umsatz im Vergleich zu 2012 um 7,5 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar erhöhen. Der Nettogewinn von Intel sank im ersten Quartal 2013 gegenüber dem Vorjahr allerdings um 25 Prozent auf 2 Milliarden Dollar. Immer noch kein wirklich schlechtes Resultat. Dennoch hat diese Entwicklung maßgeblich dazu beigetragen, dass Otellini seinen Stuhl beim erfolgsverwöhnten IT- und Halbleiterunternehmen räumen muss.
Über einen Nachfolger wird derzeit heftig spekuliert. Angeblich sei Intel dieses Mal sogar bereit, einen Manager von außen zu holen, heißt es aus "gut unterrichteten Kreisen". Damit würde der Konzern mit der Tradition brechen, Leute aus dem eigenem Haus auf den Chefsessel zu befördern. Unter Analysten, IT-Fachleuten und Aktienexperten ist mittlerweile eine heftige Debatte darüber entbrannt, inwieweit Intel in einer Krise steckt oder derzeit nur eine Formschwäche zeigt. Wie erfolgreich Intel in den kommenden Jahren agieren wird, hängt maßgeblich von der Strategie des Unternehmens in folgenden Bereichen ab:
-
der Entwicklung in den Bereichen PCs und Notebooks
-
der Akzeptanz von Ultrabooks,
-
der Aufholjagd bei Komponenten für hoch mobile Geräte wie Tablets und Smartphones sowie
-
dem Data-Center-Markt, inklusive Server-Systemen, Netzwerkkomponenten und Trends wie Big Data, Hadoop und Cloud Computing.