AMD warnt... diesmal nicht!

AMD hat am Donnerstag nach Börsenschluss in den USA überraschend seine Umsatzprognose für das vierte Quartal nach oben korrigiert. Als Grund gibt das Unternehmen eine anhaltend starke Nachfrage an.

Bisher hatte der tief in den roten Zahlen steckende Halbleiterhersteller für das vierte Quartal 2002 nur mit einem Umsatzanstieg um 20 Prozent gegenüber dem dritten Quartal 2002 gerechnet. Am 29. September hatte AMD die letzten Zahlen vorgelegt und einen Verlust von 254,2 Millionen US-Dollar bei 508 Millionen US-Dollar Umsatz vermelden müssen.

Nun sollen im vierten Quartal statt gut 609 Millionen ganze 700 Millionen US-Dollar Umsatz erreicht werden - eine Steigerung von 35 gegenüber dem katastrophalen dritten Quartal. Vor allem der gute Absatz von Flash-Speichern für High-End-Handys, aber auch von PC-Prozessoren sei dafür verantwortlich, teilte AMD mit. Bei den CPUs wirke sich aber nicht nur das traditionell starke Jahresend-Geschäft, sondern auch das breitere Produktangebot aus.

Für den Intel-Konkurrenten könnte die gute Nachricht zu keinem besseren Zeitpunkt kommen. Die versprochenen schnelleren Versionen des Athlon XP tröpfeln nur in den Markt, und was die nächste Version "Barton" außer dem auf 512 KByte verdoppelten L2-Cache bringt, ist immer noch unklar. Die Hoffnungsträger "Athlon 64" und "Opteron" geistern immer noch nur mit inoffiziellen Benchmarks durchs Web, und in Deutschland befürchten Spötter schon, das "Hammer" getaufte Design könnte zum "Hämmerchen" werden. Doch statt Prozessorleistung wird nun erst einmal die Wirtschaftskraft vermessen - am 16. Januar legt AMD die endgültigen Zahlen für das vierte Quartal vor.

Dann wird sich zeigen, ob die Sparmaßnahmen, die unter anderem einen massiven Stellenabbau mit sich bringen, auch effektiv sind. Schon Mitte 2003 will AMD wieder profitabel sein und damit das zweite große Comeback der Firmengeschichte feiern. (nie)