Man in the Middle

Amazons Silk-Browser wird von Datenschützern kritisiert

Sicherheitsexperten und Datenschützer sind sich nicht sicher, ob ihnen Amazons Taktik mit Silk gefällt.

Stein des Anstoßen ist, dass alles was Silk-Anwender im Internet machen, durch die Cloud-Dienste Amazons geschleust wird. Somit sei Amazon wie ein Internet-Provider und ein "Mann in der Mitte"-Proxy. Der Browser auf dem Amazons neuem Android-basierten Gerät Kindle Fire basiert wie Googles Chrome oder auch Apples Safari auf der WebKit-Engine.

Per Standard verbindet sich Silk mit Amazons Cloud-Dienst. Dieser rendert und komprimiert dann die angeforderten Seiten. Somit könne der Anwender laut Amazon schneller im Internet surfen und nicht so schnelle Prozessoren, wie der im Fire, würden weniger belastet werden.

Ebenso sollen SSL-Verbindungen über den Amazon-Proxy laufen. Sicherheits-Experte Chet Wisniewski von Sophos interpretiert, dass Amazon ein vertrauenswürdiges Zertifikat in Silk installieren wird. Somit könne Amazon im Auftrag der anfordernden Person einen Man-in-the-middle-SSL-Proxy betreiben und auch SSL-Verbindungen beschleunigen.

Ebenso will Amazon die aufgerufenen Seiten, die IP- und Mac-Adressen temporär speichern. Laut Amazon lösche man diese Daten aber nach 30 Tagen wieder.

Anwender müssen den Dienst aber nicht nutzen. Dieser lässt sich in Silk deaktivieren und somit würden Nutzer Webseiten wieder direkt aufrufen können. Die Electronic Frontier Foundation sieht hingegen eine besorgniserregende Verletzung der Privatsphäre. (jdo)