Einkaufen per Spruch- und PIN-Eingabe

Amazon stellt Online-Bezahlsystem "PayPhrase" vor

Der Online-Händler Amazon will seinen Nutzern das Einkaufen im Internet erleichtern. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen nun rechtzeitig zu Beginn der Weihnachtssaison einen neuen Payment-Service namens "PayPhrase" gestartet

PayPhrase soll nicht nur für die eigene Webseite nutzbar sein und es Usern erlaubt, ohne zusätzlichen Log-in bei verschiedenen Händlern zu bezahlen. Um die Kaufabwicklung so einfach wie möglich zu gestalten, greift der Bezahldienst dabei auf die bei Amazon zentral gespeicherten Kundendaten wie Versandadresse oder Kreditkarteninformationen zurück. Wer sich für die Bezahlung per PayPhrase entscheidet, muss hierfür lediglich einen selbst gewählten Spruch oder eine kurze Redewendung eingeben, die als persönliche Authentifikation des jeweiligen Nutzers dient. Anschließend wird er dann auf eine Checkout-Seite der Amazon-Tochter Amazon Payments weitergeleitet, wo der Kauf noch mit einem vierstelligen PIN-Code bestätigt werden muss.

Geht nicht: Deutsche Wörter sind in der Payphrase nicht erlaubt.
Geht nicht: Deutsche Wörter sind in der Payphrase nicht erlaubt.

"PayPhrase löst das Problem des dauernden Nachverfolgens von all den verschiedenen User-Namen und Passwörtern, die die Leute verwenden, um auf einer Reihe von Webseiten einkaufen zu können. Mithilfe des neuen Bezahlservices ist hierfür nur mehr die Eingabe einer einzigen Phrase und eines PINs erforderlich", erklärt Matt Williams, General Manager von Amazon PayPhrase. Beim Online-Händler sei man fest davon überzeugt, dass die eigenen Kunden die Einfachheit des neuen Verfahrens begeistern werden.

PayPhrase: Englische Phrasen sind noch reichlich frei, so dass man sich seinen Lieblingsspruch noch aussuchen kann.
PayPhrase: Englische Phrasen sind noch reichlich frei, so dass man sich seinen Lieblingsspruch noch aussuchen kann.

"Wir glauben auch, dass es den Nutzern des Bezahldienstes einigen Spaß bereiten wird, wenn sie sich ihre persönlichen Sprüche aussuchen", ergänzt Williams. In diesem Zusammenhang sollte man allerdings die geltenden Inhaltsbeschränkungen von Amazon berücksichtigen. Diese untersagen beispielsweise ausdrücklich Redewendungen, die eingetragene Markennamen beinhalten oder die Verwendung von ungesetzlicher, beleidigender, pornografischer oder anzüglicher Sprache. Eine "PayPhrase" muss zudem zwischen zwei und hundert Zeichen lang sein und darf keine Sonderzeichen aufweisen.

Scheinbar prüft Amazon die Wörter der Phrasen derzeit lediglich gegen ein englisches Wörterbuch ab. Redewendungen mit deutschen Wörtern werden jedenfalls derzeit noch alle abgelehnt. Auch sinnlose Buchstabenkombinationen führen sofort zu einer Ablehnung. Vom Sicherheitsstandpunkt ist dies wenig optimal: Da nur sinnvolle englische Wörter benutzt werden dürfen, versprechen klassische Wörterbuchattacken auf die erste Sicherheitsstufe des Bezahldiensts eine hohe Trefferwahrscheinlichkeit.

Wie Amazon wissen lässt, gibt es bislang noch einige Einschränkungen, was den neuen Payment-Service betrifft. So kann der Dienst etwa nicht dafür verwendet werden, um digitale Güter wie zum Beispiel MP3-Downloads zu erwerben. Zurzeit ist die neue Bezahlvariante außerdem nur in den USA verfügbar. Händler, die das System nutzen wollen, benötigen eine US-Kreditkarte und ein US-Bankkonto. Ob und wann "PayPhrase" auch in weiteren Ländern angeboten wird, gab Amazon bislang nicht bekannt. (pte/ala)