Allrounddrucker mit Talent

Arbeitsgruppen brauchen solide Drucker, die sich flexibel einsetzen lassen. Drei netzwerkfähige Printer von Epson, Hewlett-Packard und Lexmark zeigen, was sie zu Papier bringen können.

Von: Rainer Graefen

Vor wenigen Jahren hätte die Druckgeschwindigkeit eines "Lexmark M412n" mit 17 Seiten pro Minute, eines Hewlett-Packard "Laserjet 2200 Dtn" mit 18 und eines "Epson N2050PS+" mit 20 Seiten für die Kategorie Abteilungsdrucker ausgereicht. Solche Leistungen reichen heutzutage gerade noch für Arbeitsgruppen mit fünf bis acht Mitarbeitern aus. Da inzwischen fast alle Dokumente per Internet verteilt und beim Empfänger vor Ort ausgedruckt werden, hat das "Printing on demand" die Nachfrage nach schnellen Laserdruckern weiter in die Höhe getrieben.

Aufgrund der unterschiedlichen Dokumentenformate, die eine Arbeitsgruppe verarbeitet, sollte ein Drucker die PCL-Sprache von Hewlett-Packard und Adobes Postcript-Format beherrschen. Das treibt den Preis zwar um 20 bis 30 Prozent in die Höhe, vermeidet aber anschließend viel Ärger, da sich alles sofort ausdrucken lässt. Die drei Testkandidaten sind mehrsprachenfähig und verfügen über eine reiche Auswahl an skalierbaren Schriften und Bitmap-Fonts.

Obwohl Lexmark als einer der ersten Hersteller Drucker mit 1200 dpi Auflösung angeboten hat, erreicht der M412n diese Leistung nur durch Hochrechnen via Interpolation. Die beiden anderen Kandidaten verfügen über eine echte Auflösung von 1200 dpi, wobei der HP LJ 2200 Dtn diese auch ohne Geschwindigkeitseinbußen ausdrucken kann.

Der Epson EPL-N2050PS+ ist im größten und schwersten Karton des Testfelds untergebracht. Das Gerät selbst wiegt inklusive Toner-Cartridge 27,7 kg. Für das hohe Gewicht ist vor allem das solide Gehäuse verantwortlich. Auch das Druckwerk ist auf eine längere Lebensdauer ausgelegt als bei den Konkurrenten, was am fast doppelt so hohen Druckvolumen pro Monat zu erkennen ist. In puncto Robustheit bildet der Lexmark M412n das Schlusslicht. Das Plastikgehäuse besteht aus dünnem, scharfkantigen Kunststoff, und dürfte häufigere Umzüge innerhalb eines Betriebs auf Dauer nicht unbeschadet überstehen. Gewichtsmäßig liegt der HP Laserjet 2200 Dtn mit 18,7 kg im Mittelfeld. Das Gehäuse wirkt solide, kann bei der Wandsteifigkeit mit dem Epson jedoch nicht ganz mithalten.

Nach dem Auspacken sind alle Geräte sehr schnell einsatzfähig. Der Anwender muss einige Klebestreifen von Klappen und Türen entfernen sowie Tonerkartusche und Stromkabel installieren, bevor er den Testausdruck startet. Dazu genügt beim HP der Druck auf den Startknopf. Die Grundausstattung des LJ 2200 schließt eine Duplex-Funktion ein. Der Drucker zieht die Seite bis zur Mitte aus und dann wieder ein. Dieser Vorgang sieht im ersten Moment wie ein Papierstau aus, ist aber für den doppelseitigen Druckbetrieb nötig. Vom kontinuierlichen Einsatz des Duplex-Drucks rät Produktmanager Oliver Doll jedoch ab, da er die Geräteleistung von 18 Seiten pro Minute auf 5,5 reduziert.