Alles zu PC100/133-SDRAM

SDRAM ist die wichtigste Speicherform für PCs. Intel und VIA sorgen mit ihren PC100/133-Spezifikationen für einen Standard. Also keine Probleme? Falsch. Der schnelle Griff ins Speicherregal kann zu unliebsamen Überraschungen führen.

SDRAM ist der Standardarbeitsspeicher im PC. EDO-Speicher oder gar die alten FPM-DRAMs haben ausgedient, und fristen nur noch ein Schattendasein. Gleichzeitig hielt mit den DIMMs eine neue Modul-Generation Einzug in die Mainboards. Ihr 64-Bit-breiter Datenpfad erlaubt im Gegensatz zu den alten SIMMs eine Bestückung mit nur einem Modul pro Speicherbank. SDRAM ist synchron mit den restlichen Komponenten des PCs getaktet. Ein aufwendiges Handshaking für die Kommunikation von Prozessor und Chipsatz mit dem Speicher fällt weg. Damit reduzieren sich auch die Wartezeiten bei Speicherzugriffen - die Performance steigt. Also nur Vorteile?

Soweit die Theorie. Wie so oft, bleiben mit neuen Technologien die Probleme nicht aus. Bei den ersten SDRAM-Modulen für den 66-MHz-Betrieb hatte man die Technik gut im Griff. Jahrelange Entwicklungserfahrung bei den ebenfalls mit 66 MHz getakteten FPM- und EDO-Modulen verhinderte beim Umstieg auf SDRAM größere Schwierigkeiten. Erst bei der Anhebung des Bustaktes auf 100 MHz tauchten Komplikationen auf.

Durch die hohen Frequenzen ist nicht nur das Timing des Speichers sehr kritisch und genau einzuhalten. Laufzeitprobleme, Signalübersprechen und kapazitive Effekte fordern die DIMMs im gleichen Maße. Ein exakt an die hohen Frequenzen angepasstes Design der Leiterbahnen ist erforderlich. Platinen für den 66-MHz-Betrieb sind somit nicht für den Einsatz mit 100- oder gar 133-MHz-SDRAMs geeignet. Leider befinden sich solche Kombinationen im Handel, sie zu erkennen ist nicht einfach. Noch kritischer wird es, wenn in einem System mehrere unterschiedliche DIMMs eingebaut sind. Abweichende Platinenlayouts und SDRAM-ICs verschiedener Hersteller können Laufzeiten und Timings leicht durcheinander bringen.

Um dem Ganzen einen Riegel vorzuschieben und Inkompatibilitäten zu vermeiden, hat Intel im Jahr 1997 die PC100-Spezifikation vorgestellt. Sie soll durch exakte Designvorschriften und Anforderungen an Module und SDRAMs den stabilen Betrieb bei 100 MHz garantieren. Der seit Mitte 1999 erhältlichen Speichermodule für den 133-MHz-Betrieb hat sich schließlich der taiwanesische Chipsatzspezialist VIA angenommen, während Intels Konzentration Rambus-Speicher gilt. Basierend auf PC100 hat der Initiator des PC133-Standards entsprechende Spezifikationen veröffentlicht und will auch hier für Einheit sorgen.