Ärger um Rücknahme von Elektroschrott

Wer transportiert die Container?

Kritisiert wird vor allem die Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR), die das Entsorgungssystem gemeinsam mit der Industrie entwickelt hat. Sie scheint mit dafür verantwortlich zu sein, dass es in vielen Fällen unklare Zuständigkeiten darüber gibt, wer welche Container abtransportieren muss. Laut der gesetzlichen Regelung werden die Behälter von unterschiedlichen Firmen aufgestellt und abtransportiert. Doch die Entsorger beharren darauf, nur ihre eigenen Container abzunehmen.

Erschwerend hinzu kommt die Menge des Elektroschrotts, der seit dem 24. März abgeliefert wurde. Viele Bürger haben große Mengen gehorteten Elektromülls abgegeben, dessen Entsorgung zuvor in vielen Gemeinden kostenpflichtig war. Laut "Süddeutscher Zeitung" wurde etwa in Hannover und Wetterau am ersten Wochenende nach dem Stichtag die fünffache Menge des sonst üblichen Schrotts abgegeben.

Die von den Herstellern beauftragten und von der EAR gesteuerten Entsorgungsbetriebe fordern nun Anpassungen des Entsorgungssystems. Weder die Übergabe-Schnittstellen an den Wertstoffhöfen funktionierten, noch entspreche das Verteilverfahren, das eigentlich einen reibungslosen Abtransport garantieren sollte, den Ansprüchen. Es wird als kompliziert und intransparent beschrieben. Für Ärger sorgt auch die Art und Weise, in der die kommunalen Sammelstellen mit der EAR kommunizieren. Sie treten ausschließlich über Handhelds mit der Koordinationsstelle in Kontakt und lösen über bestimmte Eingabecodes Abhol- und Aufstellungsaufträge aus. Software-Probleme und Bedienfehler sollen an der Tagesordnung sein.