Ab 40 sind Sie zu alt!

Ältere IT-Mitarbeiter haben es schwer

Folgen des demographischen Wandels

Die sinkende Altersakzeptanz in der IT-Branche dokumentieren auch zahlreiche freie Antworten dokumentieren: "Früher habe ich es nicht glauben wollen: Ab 40 ist man für den Arbeitsmarkt zu alt", schreibt etwa ein 50-jähriger Mitarbeiter des IT-Supports aus Rheinland-Pfalz. "Ich werde nach 17 Jahren erfolgreicher Tätigkeit für die Firma ausgegrenzt", so ein 54-jähriger Softwareentwickler aus Sachsen. Wobei einige die Lage auch differenzierter betrachten: "In meinem Unternehmen werden inzwischen nur noch junge Kräfte eingestellt, aber die Alten werden immer noch hoch geschätzt", berichtet ein 59-jähriger IT-Leiter aus Niedersachsen, und ein 31-jähriger IT-Manager aus Bayern meint: "Akzeptanz hat weniger mit dem Alter als mit der Eignung für den jeweiligen Beruf zu tun."

Junge Frauen haben es schwer: In der IT-Branche sind Frauen unter 30 wenig akzeptiert (32 Punkte). Der männliche Gegenpart liegt dagegen bei 43 Akzeptanzpunkten. (Quelle: Dr. Tenckhoff)
Junge Frauen haben es schwer: In der IT-Branche sind Frauen unter 30 wenig akzeptiert (32 Punkte). Der männliche Gegenpart liegt dagegen bei 43 Akzeptanzpunkten. (Quelle: Dr. Tenckhoff)
Foto: DR. Tenckhoff UG

Dass Unternehmen noch immer glauben, durch Verjüngung ihrer Belegschaft den Folgen des demografischen Wandels entgehen zu können, dokumentiert sich ebenfalls in vielen Statements. "Das Thema wird noch nicht wirklich ernst genommen oder zumindest verdrängt", schreibt ein 58-jähriger Telco-Leiter aus Nordrhein-Westfalen, und eine 46-jährige Telco-Managerin ebenfalls aus NRW ergänzt: "Es wird dramatisch, aber alle verdrängen die Realität. Ich mache das auch. Es gibt keine sichtbaren Ansätze, dem entgegenzuwirken."

Diese Einschätzungen decken sich mit einer branchenübergreifenden Untersuchung der Commerzbank vom Sommer dieses Jahres. Sie stellte fest, dass deutsche Unternehmen noch immer einseitig auf die Qualifikation der Jungen bauen und Mitarbeitern über 50 kaum Weiterbildung und andere Fördermaßnahmen angedeihen lassen.