Adas Schwestern sind auf dem Vormarsch

Junge Frauen gezielt fördern

Mädchen gezielt an technische Themen heranzuführen und sie für technisch orientierte Ausbildungs- und Studiengänge zu gewinnen ist auch ein wichtiger Punkt im bildungspolitischen Grundsatzpapier des Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien). Der Verband fordert spezielle Fördermaßnahmen sowie Mathematik- und Technikkurse als Angebot an allen weiterführenden Schulen.

"Solche Maßnahmen sowie mehr weibliche Vorbilder können bei jungen Frauen das Interesse an technischen Berufen wecken", so Christine Keller, Teamleiterin Presales in der Münchner Zentrale von Sun Microsystems. "Ich habe nach meinem Informatikstudium als System Engineer in der Vertriebsunterstützung angefangen und in der Kundenberatung alle Anfragen technischer Natur beantwortet", berichtet sie. Mittlerweile ist Christine Keller zur Teamleiterin aufgestiegen und fungiert in Personalunion auch als Leiterin einer Arbeitsgruppe, die alle "Sun-Enterprise-10000"-Server in Deutschland betreut. In einer Runde von 22 IT-Managern ist sie die einzige Frau, kann aber weder über Diskriminierung noch über sonstige Hürden klagen.

Nach ihren Worten brauchen Frauen viel Kraft, um sich in der männerdominierten IT-Welt durchzusetzen. Dennoch macht sie Frauen Mut, die wie sie Sinn für Technik haben: "Die IT-Gesellschaft erlaubt flexibles Arbeiten mit neuen Arbeitszeitmodellen. Das kommt Frauen sehr entgegen, die weder auf die Karriere noch auf die Familie verzichten wollen", sagt Christine Keller. Bei der deutschen Sun-Niederlassung gibt es zwar keinen Kindergarten, allerdings zahlt das Unternehmen für seine Mitarbeiter die Aufnahmegebühr für eine Agentur, die Tagesmütter vermittelt. Flexible Arbeitszeiten sowie die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, erleichtern es den Mitarbeitern, Beruf und Kinder zu vereinbaren.

ten IT-Welt durchzusetzen."

Logistische Probleme führt Evelyn Angel, Sprecherin der deutschen Niederlassung des Softwareriesen Computer Associates (CA), dafür an, dass man das Betreuungsmodell der New Yorker und der Londoner Niederlassungen nicht übernommen hat. "An diesen Standorten arbeiten mehr als 1000 Leute für CA, da lag es auf der Hand, dass der Konzern eigene Montessori-Kindergärten einrichtet, in denen die Kinder der Mitarbeiter betreut werden."

In Deutschland lohnt sich kein eigener Kindergarten, da in den einzelnen Standorten maximal 200 Mitarbeiter beschäftigt sind. Dafür bietet die Softwarecompany Teilzeitjobs für Mütter sowie die Möglichkeit des Teleworking. "Frauen sind in unserem Unternehmen Leistungsträger, denen die gleichen Aufstiegschancen geboten werden wie Männern", erklärt Evelyn Angel. Als Beispiele nennt sie Gabriele Rittinghaus, die rund eineinhalb Jahre Geschäftsführerin in der Darmstädter CA-Zentrale war, sowie deren Nachfolgerin Elizabeth Dambock.