Adas Schwestern sind auf dem Vormarsch

Frauen nutzen Computer heute mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie Männer. Untersuchungen zeigen jedoch, dass Frauen in technischen Berufen immer noch unterrepräsentiert sind. Gezielte Projekte sollen das ändern.

Von: Petra Adamik

Ada Lovelace (1815 - 1852), die zum Kreis der "Scientific People" von London gehörte, gilt als erste Softwareentwicklerin der Welt. Sie schrieb eine Programmiersprache für die Rechenmaschinen des Mathematikers Charles Babbage. Heutzutage ist sie weltweit Namensgeberin für Mentoring-Projekte, mit denen Frauen für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge gewonnen werden sollen. In Deutschland stellen Frauen derzeit 53 Prozent der Abiturienten und 49 Prozent der Studienanfänger. Bei den Ausbildungsberufen in der IT-Branche liegt der Frauenanteil allerdings gerade einmal bei 14 Prozent; bei Studienanfängern im Fach Informatik sind es 17 Prozent.

Das Ada-Lovelace-Projekt, vor Jahren von der US-Eliteuniversität Yale initiiert, will dazu beitragen, diesen Zustand zu ändern und Mädchen den Zugang zu den traditionell männlich dominierten technischen Berufen zu erleichtern. Mentorinnen aus technisch-naturwissenschaftlichen Studiengängen stehen Schülerinnen zur Seite und begleiten Studentinnen beim Studienstart. An der Universität Trier setzen die Aktivitäten auf drei Ebenen an: Geboten werden Infoveranstaltungen, Computerkurse und Workshops für Schülerinnen sowie Berufswahl- und Studienberatung in den Abschlussklassen. Darüber hinaus erhalten Studienanfängerinnen Unterstützung von Mentorinnen. Diese sollen als Leitbild für junge Frauen dienen, die sich noch nicht endgültig für einen Beruf entschieden haben. Und das Interesse der Schulen ist groß: Im Schuljahr 1999/2000 haben allein am Standort Trier 26 Mentorinnen mehr als 500 Schülerinnen beraten.