Die Security-Gefahren im Jahr 2016

7 Sünden mit denen Cyber-Gangster 2016 nerven

Kann man 2015 als das Jahr der Sicherheitslücken bezeichnen, wird 2016 das Jahr der Cyber-Erpressung. Dabei wird interessanterweise die Psychologie eine viel größere Rolle spielen als die technischen Security-Aspekte. Dabei wird die IT-Sicherheitslage 2016 von sieben Themen bestimmt, von Erpressung über Hacktivismus bis zu Angriffen auf das Internet der Dinge (IoT).

Ein Jahr der virtuellen Erpressungen steht uns 2016 bevor, wenn man den Security-Experten von Trend Micro glaubt. Dabei wird auch Hacktivismus eine der Sünden sein, derer sich Cyberkriminelle schuldig machen. Dabei werden sie ihre Angriffsmethoden, so die Sicherheitsforscher, systematisch ausweiten werden. Auch wenn das Bewusstsein bezüglich der Sicherheitsrisiken steigt, werden die Angriffe weiter zunehmen. Einen Grund hierfür sehen die Security-Experten in der allumfassenden Vernetzung nahezu aller technischer Geräte ("Smartifizierung"). Diese gehe so weit, dass solche Geräte selbst dann genutzt würden, wenn der User die realistische Gefahr eingeht, dass die Fehlfunktion eines smarten Geräts körperliche Schäden zur Folge haben kann.

Insgesamt machen die Sicherheitsexperten von Trend Micro für 2016 sieben Todsünden aus, mit denen die Cyberkriminellen die Anwender bedrohen werden. Etliche dieser Sünden sind bereits gute alte Bekannte und kamen auch in den letzten Jahren zum Einsatz. Die sieben Todsünden im Detail:

Erpressung

2016 wird das Jahr der Cyber-Erpressung. Die Psychologie wird hierbei eine weitaus größere Rolle spielen als die technischen Aspekte, denn aus Sicht der Kriminellen hat es sich bestens "bewährt", ihren Opfern Angst einzujagen. In den vergangenen zehn Jahren haben sie mithilfe von Software Lösegeld erpresst. Frühere Varianten sperrten den Bildschirm und forderten Geld, Varianten wie der in Deutschland vor allem als "BKA-Trojaner" bekannte "Polizeitrojaner" drohten mit Verhaftung und Strafzahlungen, und Crypto-Ransomware zielte auf den wertvollsten Teil des Systems: die Daten.

Im kommenden Jahr wird es neue Taktiken geben, die vor allem auf die Psyche der Opfer zielen. Endanwender werden davon ebenso betroffen sein wie Unternehmen, immer mehr Varianten werden auch explizit auf einzelne Opfer in Firmen zugeschnitten sein; dabei werden auch raffinierte Social-Engineering-Tricks zum Einsatz kommen. Der Erfolg von Betrugsmaschen, bei denen Mitarbeiter dazu gebracht werden, Geld auf ein Konto von Cyberkriminellen zu überweisen, wird stark ansteigen. Dazu wird die Kommunikation zwischen Geschäftspartnern abgefangen, wie es bereits bei "HawkEye", "Cuckoo Miner" und "Predator Pain" der Fall war.

Hacktivismus

Um ihre Ziele möglichst öffentlichkeitswirksam zu schädigen, werden Hacktivisten ihre Angriffsmethoden systematisch ausweiten. Die Auswirkungen der dadurch verursachten Datenverluste werden bekannte Unternehmen zu spüren bekommen - ähnlich wie es bei Sony oder dem Hacking Team der Fall war.

DDoS-Angriffe stehen weiter hoch im Kurs, gleichzeitig werden neue Methoden evaluiert, um Datenlecks zu verursachen.
DDoS-Angriffe stehen weiter hoch im Kurs, gleichzeitig werden neue Methoden evaluiert, um Datenlecks zu verursachen.
Foto: Tashatuvango - shutterstock.com

Nutzten Hacktivisten bisher in erster Linie Standardtaktiken wie die Verunstaltung von Websites oder DDoS-Angriffe (DDoS = Distributed Denial of Service), werden sie nun nach Methoden suchen, Datenlecks zu verursachen und auszunutzen. Angestachelt werden sie dabei vom Erfolg aktueller Angriffe, die belastende Informationen - wie beispielsweise fragwürdige Unternehmenspraktiken, klassifizierte Nachrichten oder verdächtige Transaktionen - offenlegen.