3GSM: Microsoft ist zurück

Konnte man im letzten Jahr bei der 3GSM noch den Eindruck bekommen, dass das von Herstellern und den Netzbetreibern aufgebaute Abwehrbollwerk gegen Microsoft stabil ist, so sind in diesem Jahr die Karten neu gemischt. Kürzlich haben Hersteller wie Samsung und Motorola Geräte auf Smartphone-Basis angekündigt - andere werden sicherlich folgen.

Zu den interessantesten Konzepten der Messe gehört das Motorola-Handy MPx, welches ausgeklappt zum PDA mit Tastatur wird und zugeklappt einen kleineren Formfaktor zum Telefonieren aufweist und zudem WiFi unterstützt. Gezeigt wurde allerdings ein reines Dummy-Gehäuse. Das ebenfalls neue MPx-100 ist die "Candy-Bar"-Variante des bereits vorgestellten MPx-200. Sowohl Samsung als auch Motorola fügen der Microsoft-Umgebung auch eine Java-VM (MIDP 2.0) hinzu. Beide Hersteller setzen auf die Dynamik im Java-Segment, die überall auf der Messe spürbar ist.

Mit guten Argumenten will Microsoft auch die Skeptiker bei den Netz-Betreibern überzeugen. So würden zusätzliche Datenservices auf einer Windows-Umgebung stärker genutzt (die ARPU - Average Revenue per User - soll bei Orange um 25 Prozent gestiegen sein), was zudem zu einer Erhöhung auch des Sprachanteils führe. Kritiker führen dazu allerdings an, dass parallel hierzu die Servicekosten so stark steigen, dass die zusätzlichen Einnahmen gleich wieder aufgefressen werden. Microsoft setzt zudem auf die Entwicklergemeinde, die ihre gewohnte Umgebung (.NET) auch zur Entwicklung mobiler Applikationen nutzen kann und keine neuen nativen Umgebungen kennen lernen muss. Zudem zeigt man sich externen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossener als bisher. Das eigene DRM-Konzept könnte demnach um die vom OMA-Konsortium entwickelten Lösungen erweitert werden. (Jürgen Fey/uba)

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