3GIO kommt als "PCI Express" noch 2002

Wieder einmal ist es Intel gelungen, einen Standard zu etablieren - diesmal allerdings unter Mithilfe zahlreicher anderer Industriegrößen. Der bisher als "3GIO" gehandelte PCI-Nachfolger wird jetzt als "PCI Express" der PCI-SIG vorgelegt.

Damit findet eine Entwicklung ihren Abschluss, die bereits vor über einem Jahr begann. Damals kündigte Intel-Vize Louis Burns auf dem IDF an, dass Intel an einem Ersatz für das betagte PCI arbeitet.

Schon heute schöpfen ATA-133-Festplatten theoretisch die maximal 133 MByte/s des PCI-Busses aus, wenn dieser mit 33 MHz bei 32 Bit Breite arbeitet. Bei Servern und Workstations sind immerhin schon doppelter Takt und Busbreite üblich, was aber bei dem parallelen PCI-Interface erhebliche Kosten nach sich zieht.

Im August 2001 konnte Intel schon ein erstes Papier für eine "Arapahoe" genannte Spezifikation vorlegen. Unter gleichem Namen wurde eine Arbeitsgruppe gegründet, der sich bereits zum Start Compaq, Dell, IBM und Microsoft anschlossen. Inzwischen sind noch IBM und HP als "Promoters" hinzugekommen, andere Unternehmen wie ATI, NVIDIA, Phoenix und Texas Instruments unterstützen Arapahoe ebenfalls.

Am Mittwoch (Ortszeit) kündigte die Arapahoe-Gruppe nun auf Microsofts Entwicklerkonferenz WinHEC in Seattle an, dass die vorläufige Spezifikation bereits der PCI-SIG vorgelegt wurde. Die "PCI Special Interest Group", in der alle namhaften Hardware-Hersteller vertreten sind, wacht ähnlich wie die JEDEC bei Speichern, über Standards für PCI-Systeme. Die Direktoren der SIG sollen jetzt den Vorschlag als "Entwurf 1.0" für "PCI Express" verabschieden. Den Namen hat man sich vorsorglich schützen lassen.

Danach erhalten alle Mitglieder der PCI-SIG das Papier, und haben 60 Tage Zeit für weitere Vorschläge. Noch im zweiten Quartal 2002 will die SIG dann die endgültige Spezifikation 1.0 für PCI Express vorlegen. Mit ersten Produkten ist in diesem Jahr also mindestens noch als Prototyp zu rechnen.

PCI Express soll das bisherige PCI und auch AGP sowie die proprietären Chip-to-Chip-Busse wie VIAs V-Link auf Mainboards vollständig ablösen, und dabei in puncto Software (Busprotokolle, Treiber) kompatibel mit PCI bleiben. Infos zu den technischen Details finden Sie in diesem Report. Weitere Meldungen zu 3GIO lesen Sie in unserer tecHistory. (nie)