Innovation sprengt Grenzen mobiler Flash-Player

3D-Animation für Handys gewinnt Adobe Award

Zwei Angehörige der FH Kaiserslautern haben für die Entwicklung eines Computerspiels für Mobiltelefone den Internationalen Adobe MAX Award erhalten. Sie entwickelten eine innovative Technologie, die fließende 3D-Animation auf leistungsschwacher Hardware ermöglicht.

Bei der diesjährigen Verleihung der Adobe MAX Awards setzten sich Prof. Dipl.-Des. Thomas Wagner und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Michael Heyse von der FH Kaiserslautern durch. Im Finale hatten sie gegenüber LG Electronics (mit dem Handy-Interface "Hello UI") sowie dem französischen Handy-Spieleportal "Mobigamz" die Nase vorn.

3D-Welt und Motion-Capture-Animation auf Flash-Lite-Basis: Früher war Flash nur auf PCs verfügbar, heute erreicht man damit weltweit etwa 1 Milliarde Mobiltelefone. Abb.: Thomas Wagner
3D-Welt und Motion-Capture-Animation auf Flash-Lite-Basis: Früher war Flash nur auf PCs verfügbar, heute erreicht man damit weltweit etwa 1 Milliarde Mobiltelefone. Abb.: Thomas Wagner
Foto: xyz xyz

Bei der prämierten Arbeit handelt es sich um ein Computerspiel für mobile Endgeräte, das auf Flash-Lite-Technologie basiert. Hier konnte die grafische Darstellung der Spielewelt durch eine eigens von Wagner und Heyse entwickelte Technologie überzeugen. Die grafische Darstellung wäre in dieser Form sonst nicht auf der Flash-Lite-Plattform möglich gewesen.

Durch die Innovation konnten 3D-Motion-Capture-Daten (digital aufgezeichnete Bewegungsabläufe realer, menschlicher Darsteller) zur realistischen, interaktiven Animation der Spielfigur eingesetzt werden. Außerdem ermöglicht die Technik die Integration voll texturierter 3D-Modelle. Beide Bestandteile waren aufgrund der technischen Limitationen des mobilen Flash-Players bisher nicht darstellbar.

Wagner und Heyse bieten diese Technologie inzwischen auch als kommerzielle Plug-in-Lösung "3Dfla" für die Software 3D Studio Max und Flash Professional an. Mit 3Dfla können sowohl vorberechnete Gitternetze inklusive Texturierung als auch Motion-Capture-Bewegungen direkt in der Zeitleistenstruktur der Flash-Entwicklungsumgebung erzeugt werden. Das erspart eine rechenaufwendige Transformation in Echtzeit, wodurch fließende 3D-Animation auch auf sehr leistungsschwacher Hardware ermöglicht wird. Anders als bei bisherigen Softwarelösungen wie Swift 3D sind hier auch echte Texturierung sowie objektbasierte Charakteranimation möglich. (dsc)