Piraterie: Microsoft erkennt nun gecrackte Windows 7 Kopien

32 Prozent aller Windows 7 Raubkopien sind verseucht

Microsoft hat der Produktpiraterie bei Windows 7 den Kampf angesagt. Ab kommender Woche wird der Konzern ein "Windows Activation Technologies Update" anbieten, das raubkopierte Windows-7-Versionen aufspürt.

Einmal mehr betont Microsoft im Zusammenhang mit dem Kampf gegen Produktpiratrie, dass dieser letztendlich auch dem Schutz der Kunden vor potenziellen Gefahren dienen soll. Williams verweist in diesem Zusammenhand auf eine Studie des deutschen Antipiraterie-Unternehmenes Media Surveillance, nach der knapp ein Drittel der online verfügbaren Windows 7 Raubkopien virenverseucht sind.

Raubkopien immer öfter mit Malware infiziert

Das Argument für die Suche nach Raubkopien ist das mit illegalen Kopien verbundene Risiko. Williams verweist auf eine IDC-Studie von Oktober 2006, nach der damals eine von vier Webseiten, die illegale Kopien anbieten, beim Download unerwünschte oder gefährliche Software zu installieren versucht. Diese Rate sei im Ansteigen, denn nach der Media-Surveillance-Studie hätten von über 500 Windows 7 Raubkopien 32 Prozent Schadcode enthalten.

Freilich hatte Microsoft im August vergangenen Jahres unter Verweis auf die gleiche IDC-Studie noch betont, dass 43 Prozent aller illegalen Downloads verseucht seien. Insofern scheint durch die neuere Studie eher die damals von einem AV-Experten gegenüber pressetext geäußerte Vermutung, dass professionelle Raubkopierer durchaus auf ihren Ruf achten und tendenziell eher saubere Software anbieten werden, bestätigt.

Sanfterer Antipiraterie-Kampf als bei Vista

Das Windows Activation Technologies Update wird für alle Versionen von Windows 7 angeboten. Sofern es Exploits entdeckt, bietet das System eine Problembehebung an, welche die Integrität des Betriebssystems sichern soll. In weiterer Folge wird das System immer wieder mit neu entdeckter Hacks aktualisiert. Sofern eine Aktivierung als nicht echt erkannt wird, wird der User mit optischen Mitteln darauf hingewiesen. Funktionelle Einschränkungen des Betriebssystems, wie sie der "Reduced Functionality Mode" von Windows Vista für Raubkopien bedeutet hat, drohen aber laut Williams nicht.

Das Aktivierungs-Update ist ab 16. Februar zunächst über die Webseite http://www.microsoft.com/genuine verfügbar. In weiterer Folge wird es auch über Windows Update als "wichtige" Aktualisierung angeboten. "Ich möchte betonen, dass das Update freiwillig ist. Man kann sich gegen die Installation entscheiden, wen es auf Windows Update erscheint", sagt Williams. Auch das ist zumindest vorerst ein weniger scharfes Vorgehen als bei Windows Vista. Dort war eine Erkennung bekannter Aktivierungs-Exploits in das Service Pack 1 integriert und somit Teil eines letztendlich notwendigen Updates. (pte/fho)